In den letzten Jahren wurde es zur gut eingeübten Praxis: Nach jeder Messesaison beschwerten sich Journalisten und Hersteller gleichermaßen über die Lawine von Produktneuheiten, die präsentiert wurde. Die einen nervte das Überangebot, dass eine erschöpfende Berichterstattung zunehmend unmöglich machte. Die anderen litten unter dem Druck, Neues zu präsentieren, um medial überhaupt stattzufinden. Und beiden Gruppen gemeinsam war klar, dass es im Sinne nachhaltigen Handels so nicht weitergehen kann. Jetzt hat die Pandemie den Kreislauf durchbrochen, den alle Beteiligten nicht verlassen konnten.
Noch etwas brachte die Pandemie durcheinander: den Messekalender. 2020 fielen praktisch alle Möbel- und Designmessen aus. Nun wagt der Branchenprimus, der Mailänder Salone del Mobile, mit dem „Supersalone“ eine vorsichtige Rückkehr. Jedoch pandemiebedingt nicht wie üblich im April, sondern im September. Der Termin spät im Jahr hat dazu geführt, dass viele Neuheiten bereits zuvor präsentiert wurden. Das in den letzten Jahren boomende Outdoor-Segment spielte deshalb 2021 praktisch keine Rolle in den Messehallen.