Unter dem Titel „Rennes 2030“ plant die Hauptstadt der Bretagne, ihr städtebauliches Konzept innerhalb der nächsten 15 Jahre stark zu wandeln. Bevor der neue Masterplan umgesetzt und die neuen Großprojekte gebaut werden können, finanziert die Stadt kleinmaßstäbliche Interventionen. Und Aktionen, um den Einwohnern die Planungen häppchenweise zu präsentieren und die Aufenthaltsqualität der öffentlichen Räume schon mal mit geringen Kosten zu verbessern.
Vor der Kirche Sainte Jeanne d’Arc befindet sich zum Beispiel schon so eine Intervention. Hier hat das spanische Büro Enorme Studio eine Bürgersteigspitze vor der Kirche mit neun Sitzmöglichkeiten revitalisiert. Die bunten Bänke verfügen auf einer Seite über ein Schubkarrenrad. Somit können die Sitze gruppiert, getrennt oder bewegt werden, um sich unterschiedlichen Sitz-Angelegenheiten anzupassen. Mit den Bänken drehen sich auch gelbe Buchstaben, die wie Fahnen daran montiert sind. Zusammen bilden sie den Begriff „Rennes 2030“ – sichtbar für vorbeikommende Autofahrer und Passanten. Die neun roten „Sitzschubkarren“ inszenieren außerdem eine kleine Baustelle. Ein Vorgeschmack auf das, was die Einwohner von Rennes zu erwarten haben.