Richard Neutra ist ein Name, mit dem Architekturreisen beginnen – nicht nur, aber auch für mich. Ich erinnere mich sehr genau an meinen ersten Trip nach Los Angeles und an den Anblick des Lovell-Health-Hauses, das ich bisher nur aus Filmen kannte. „LA Confidential“ wurde hier gedreht, ebenso „Beginners“. Da fährt man also den Dundee Drive in Los Feliz hinauf, und mehr oder weniger plötzlich liegt dieses immer ein wenig schräg anmutende weiße Gebilde vor einem. Mich beschlich damals eine Mischung aus Enthusiasmus und Melancholie. Klar war das eine Ikone. Aber eben eine, die auch schon 80 Jahre alt war und folglich sichtbar renovierungsbedürftig.
Dennoch – seit diesem ersten LA-Trip blieb die Sehnsucht. Zunächst einmal jene nach LA insgesamt, diesem ultimativen Ort der inszenierten Seh(n)süchte. Diese Sehnsucht aber hat eben auch viel mit Architektur zu tun, genauer mit der Architektur des LA-Modernism. Sie führt dazu, dass ich mich selber immer wieder dorthin wünsche – und zugleich nach Ankerpunkten suche, ein wenig Neutra-Schindler-Wright-Atmosphäre nach München zu holen.