01.02.2023

Event

Prada und OMA/AMO 2023

Beton
Szenografie im Deposito-Saal der Fondazione Prada in Mailand, Foto: Foto: Agostino Osio und Alberto Moncada

Die Zusammenarbeit zwischen dem italienischen Modehaus Prada und den Büros OMA und AMO ist nahezu schon ein alter Hut. Jetzt präsentierten beide auf der Modenschau der Herrenkollektion Herbst-Winter 2023 in der Fondazione Prada in Mailand ihre neuste Synergie. Das architektonische Highlight: Die sich hebende und senkende Decke.


Langjährige Partnerschaft

Über zehn Jahre ist es her. Da startete die Ausstellung „OMA*AMO for/with Prada“ (2011) in der Fondazione Prada in Venedig. Die Werkschau in dem Palazzo Ca’ Corner della Regina, entworfen von Domenico Rossi, zeigte die langjährige Vergangenheit des Modelabels mit OMA und AMO, der zugehörigen Forschungs- und Designabteilung. Aber auch die Zukunft fand Platz in den Räumen. So präsentierte OMA hier die erst später (2018) fertiggestellte Fondazione Prada in Mailand vor. Bei diesem Projekt erweiterten OMA-Partner Rem Koolhaas und Chris van Duijn mit Projektarchitekt Federico Pompignoli eine ehemalige Brennerei aus den 20er Jahren mit drei Interventionen. Damit erhielten die sieben Bestandsgebäude 11.000 Quadratmeter zusätzliche Ausstellungsfläche – für Kunst, nicht für Mode. Modenschauen scheinen jedoch die Ausnahme zu sein – oder werden in Zusammenarbeit im OMA/AMO zur Kunst. Dies bewies die Modenschau der Herrenkollektion Herbst-Winter 2023 im Januar.

Die bewegliche Decke verändert den Raum von einem dunklen Bunker in eine helle erleuchtete Halle. Foto: Agostino Osio & Alberto Moncada
Fotos: Agostino Osio und Alberto Moncada
Die bewegliche Decke verändert den Raum von einem dunklen Bunker in eine helle erleuchtete Halle. Foto: Agostino Osio & Alberto Moncada.

Vom Bunker zur Halle

AMO hat für diese Herrenmodenschau von Prada eine Szenografie entwickelt, die den Deposito-Saal der Mailänder Fondazione Prada während der Show transformiert – vom Bunker zur Halle. Mit Beginn der Show ist der Raum dunkel, die Decke niedrig. Lediglich durch quadratische Öffnungen in der Decke scheint gedämpftes Licht. Während der Show hebt sich die Decke langsam. Auf diese Weise kommen lange und schmale Kronleuchter zum Vorschein. Außerdem sichtbar mit Anstieg der Decke: Orangefarbene T-Träger an den Außenwänden aus Beton. Der Raum lichtet sich durch die nach oben schwebende Decke und die volle Leuchtkraft der vielen Kronleuchter. Der industrielle Charakter der Halle offenbart sich.

Die bewegliche Decke verändert den Raum von einem dunklen Bunker in eine helle erleuchtete Halle. Foto: Agostino Osio & Alberto Moncada
Bewegliche Decke, Foto: Agostino Osio und Alberto Moncada

Diese Szenografie, der Wechsel vom Bunker zur Halle, findet mehrfach während der Modenschau statt. AMO gestaltet dadurch maßgeblich – oder wortwörtlicher: maßgebend – die Prada-Herrenkollektion von den Kreativchefs Miuccia Prada und Raf Simons. Indem sich der Maßstab der Halle nahtlos und kontinuierlich verändert, verändert sich auch die Raumwahrnehmung und Perspektive auf die Kleidungsstücke. Und letztlich auch deren Look.

Auch die Pariser Modenschau von Saint Laurent zu ihrer Herrenmode Herbst/Winter 2023 hatte architektonisch etwas zu bieten. Als Veranstaltungsort wählte das französische Modehaus den von Tadao Ando umgestaltete Hauptraum der Bourse de Commerce. Wie das aussah, erfahren Sie hier: Bourse de Commerce Pinault Collection.

Fotos: Agostino Osio und Alberto Moncada
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