Am fünften September eröffnete die Jubiläumsausstellung „original bauhaus“ in der Berlinischen Galerie. Die Ausstellung erläutert die Geschichte des Bauhauses anhand originaler Werke von Bauhausschülern sowie der Vervielfältigung einzelner Objekte. Durch die Erzählung der Geschichten, die hinter den Bauhauswerken und deren Weiterentwicklung stecken, schafft die Ausstellung die Verbindung von Original und Reproduktion. „Original bauhaus“ ist noch bis zum 27. Januar 2020 für Besucher geöffnet.
Kunst und Technik
Eine modische Dame mit übereinander geschlagenen Beinen, den Blick zur Kamera gerichtet und eine Maske über den Kopf gezogen, ziert derzeit das Plakat der Berlinischen Galerie. Es ist das berühmte Motiv der „Sitzenden mit Bühnenmaske“ von Oskar Schlemmer, welches die Jubiläumsausstellung „original bauhaus“ ankündigt. Das Foto ist nur eines der rund 1 000 gesammelten Bauhaus-Originale der Ausstellung. Es stellt ein bereits sehr häufig verwendetes und oft reproduziertes Motiv dar.
Doch wer ist die vermeintlich Unbekannte, die hinter der Maske steckt? Wie ist das Bild damals entstanden? Wie und warum wurde es nachgestellt? Und welche Requisiten wurden zur Reproduktion verwendet?
Die Ausstellung „original bauhaus“ erläutert die Geschichte des Bauhauses anhand originaler Werke aus der Zeit der Bauhausschule sowie deren Vervielfältigungen. Dabei geht sie auf genau diese Fragen ein und stellt in Bildern, Skizzen, Fotos, Zeichnungen, Videoaufnahmen, einzelnen Ausstellungsstücken sowie einer Medienstation die Verbindung von Original und Reproduktion dar.
Als Walter Gropius 1919 das Bauhaus als Kunstschule gründete, war einer seiner Grundgedanken, das bereits verdrängte Kunsthandwerk wieder aufleben zu lassen. Durch die Zusammenfügung der Hochschule für bildende Künste in Weimar und der bereits geschlossenen Kunstgewerbeschule Weimar entstand das staatliche Bauhaus, welches Kunst und Technik miteinander vereinte.
Die Ausstellungsstücke der Berlinischen Galerie machen diesen Grundgedanken deutlich und erläutern, dass für die Bauhausschüler der Zusammenhang von Kunst und Technik eine essenzielle Rolle spielte. Einzelne Originalwerke zeigen, dass die Schüler bereits während des Entwurfs die serielle Fertigung mitdachten. Eines dieser Beispiele ist Marianne Brandts Tee-Extraktkännchen, welches als Serie von sieben Teekännchen in der Ausstellung zu sehen ist.
Interaktive Ausstellung
Einen Hauptbestandteil der Lehre am Bauhaus bildete der Vorkurs. Während der einjährigen Grundausbildung lernten die Schüler gestalterische Grundprinzipien, sowie den Umgang mit Form, Farbe und Materialität kennen.
Die interaktive Medienstation von Patrick Kochlik und Jens Wunderling der „original bauhaus“ Ausstellung lädt Besucher dazu ein, am Vorkurs des digitalen Zeitalters teilzunehmen und an verschiedenen Stationen mit Formen, Geschick und Kreativität zu experimentieren.