09.05.2016

Öffentlich

Ein tröstlicher Ort

Maggie’s Centre in Manchester

Ein schöner Beweis, dass Architektur helfen kann, Leiden zu lindern: In Großbritannien gibt es die Maggie’s Cancer Centres, eine Einrichtung für Krebspatienten und ihre Familien, wo sie in separaten Pavillons abseits der deprimierenden Krankenstationen praktische Hilfe und Trost in persönlichen Gesprächen finden. Das Besondere: Es handelt sich um außergewöhnliche Entwürfe von bekannten Architekten. Sie werden nur durch Spendengelder finanziert, das Grundstück stellen die großen Krankenhäuser in verschiedenen Städten.

Maggie's Centre in Manchester
Der wichtigste Raum: die Küche, ein beliebter Treffpunkt
Camilla, Herzogin von Cornwall und Lord Foster eröffnen die Einrichtung.

Bisher wurden rund ein Dutzend solcher Treffpunkte gebaut (siehe auch Baumeister 3/2012); sie sind mit ihrer fast privaten Atmosphäre und ansprechenden Gestaltung zu einem wichtigen Zufluchtsort geworden und erleichtern den Umgang mit der Krankheit. Die Idee stammt von Maggie Kenwick Jencks und ihrem Mann, dem amerikanischen Architekturtheoretiker Charles Jencks, als Maggie selbst Krebspatientin war und in trostlosen Anstaltsfluren zermürbend lange auf ein Gespräch mit dem Arzt warten musste. Sie starb 1995, ein Jahr später wurde das erste Zentrum in Edinburgh eröffnet.

Ende April wurde nun von der Schirmherrin Camilla, der Herzogin von Cornwall, das jüngste Zentrum eröffnet. Es steht auf dem Gelände des Christie-Krankenhauses in Manchester und stammt von Foster + Partners. Auch bei diesem Entwurf eines großzügigen Wintergartens wird wieder das Konzept deutlich: Die Architektur ist einladend, wohnlich und gleichzeitig ungewöhnlich. Die Gartengestaltung hat das Büro Dan Pearson Studio übernommen. Norman Foster ist in Manchester aufgewachsen und hat selbst ein Krebsleiden hinter sich.

Fotos: Nigel Young/Foster + Partners

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