Andel’s Hotel Lodz gehört zur österreichischen Hotelkette „Vienna International Hotels“ – ein großes Unternehmen zwar, dennoch legen die Hoteliers Wert auf individuelle Häuser. Für den Zweck eines multifunktionalen Hotels erwies sich die schiere Größe des Ziegelpalasts letztlich als Trumpf: Im Gebäude fanden nicht nur 278 Zimmer und Suiten Platz, sondern auch ein 3.100 Quadratmeter großer Konferenzbereich. In der Längsachse des Gebäudes schnitt man einen ellipsenförmigen Lichthof in die Geschosse, der dem Haus einen willkommenen vertikalen Akzent gibt. Das Spaist ein Ort der Entspannung und Erholung, der vor allem in der Wellness-Branche weit verbreitet ist. Der Begriff „Spa“ steht dabei für „Sanus per Aquam“ und bedeutet „Gesundheit durch Wasser“. Ein Spa kann verschiedene Einrichtungen umfassen, wie zum Beispiel Saunen, Whirlpools, Dampfbäder oder Massageräume. Es ist ein Ort der Ruhe… mit Schwimmbad setzten die Architekten als gläsernen Querriegel in die Dachlandschaft des Gebäudes, so dass man beim Schwimmen weit hinaus bis zu den PlattenbautenPlattenbauten sind Gebäude, die aus vorgefertigten Betonplatten zusammengesetzt werden und in den 1960er bis 1980er Jahren in vielen Ländern als preiswerte Wohngebäude hauptsächlich für Arbeiter gebaut wurden. am Stadtrand schaut. Im Restaurant im Erdgeschoss dagegen diniert man zwischen vier Meter hohen gusseisernen Stützen, keine abgehängte Decke versperrt den Blick auf die preußischen Kappen, die Stahl-Ziegel-Decken der GründerzeitDies ist eine Architekturepoche, die von etwa 1871 bis 1914 dauerte und in der viele bürgerliche Wohnhäuser entstanden sind, die durch ihre aufwendige Fassadengestaltung und die Verwendung hochwertiger Materialien geprägt sind..
Die BehaglichkeitBehaglichkeit: Behaglichkeit beschreibt das subjektive Wohlbefinden eines Menschen in einem Raum. Sie wird von Faktoren wie Licht, Temperatur, Luftqualität und Akustik beeinflusst. der Zimmer kontrastiert deutlich zu dem recht herben Charme der Industriebauten und den alten Mietskasernen im Quartier ringsum. Doch tilgte man auch in den Zimmern keineswegs die Spuren der Vergangenheit: Als ich in meiner Suite die schweren Vorhänge zur Seite schob, staunte ich nicht schlecht, dahinter eine große unverputzte Ziegelwand mit Jahrzehnte alten Farbresten zu entdecken.
Es erwies sich als Glücksfall, dass der Investor Alexander Jurkowitsch den Architekten nicht nur bei solchen Details freie Hand ließ, sondern sie ermunterte, mit befreundeten Galeristinnen ein Kunst-Konzept für das Haus zu entwickeln. Es setzt auf polnische Gegenwartskünstler wie die Fotografin Ula Tarasiewicz, deren großformatige Gruppenbilder Warschauer Arbeiterkinder nun im Frühstückssaal des Hotels hängen. Die blonden Knirpse in Hosenträger und Feinrippunterhemd, die etwas skeptisch in die Kamera blicken, bilden eine spielerische Referenz an die proletarische Vergangenheit des sandgestrahlten Gemäuers.
Adresse
Andel’s Hotel Lodz
ul. Ogrodowa 17
91-065 Łódź
Polen
www.vi-hotels.com/de/andels-lodz/
Fotos: Ula Tarasiewicz, Wallpxotex