Wir entschieden uns für eine Sonderform des klassischen Glasbausteins: ein trapezförmiger Glasbaustein, dessen Seitenflächen um fünf Grad nach oben geneigt sind. Die einzelnen Elemente können direkt übereinandergesetzt werden, sodass keine sichtbare Mörtel-Fugen entstehen.
Es entsteht keine ebene Glasfläche, sondern eine geschuppte, dreidimensionale Ebene. Neben der Optik dienen die Glasbausteine auch der AkustikAkustik bezieht sich auf die Beschaffenheit eines Raumes in Bezug auf Schall und dessen Ausbreitung. In der Architektur wird die Akustik beispielsweise bei der Planung von Konzertsälen oder anderen Veranstaltungsräumen berücksichtigt, um eine optimale Klangqualität zu erreichen. des Flurs. In Verbindung mit dem hellgrauen Terrazzoboden, den Wänden aus SichtbetonSichtbeton: Ein Beton, der von außen sichtbar bleibt und dessen Oberfläche eine ästhetische Wirkung erzielt. und einer durchgehenden Filzdecke erhält der Flur, welcher den begehbaren Innenhof säumt, einen eindrucksvollen Charakter.
Um in den Stimmzimmern und -fluren die nötige raumakustische Qualität zu erzielen, erfolgte
die Gestaltung und Auswahl der Materialien in enger Zusammenarbeit mit fachspezifischen Akustikern (Kahle acoustics).
Alle Stimmzimmer sind neben akustisch wirksamen Flächen an Decke und Wänden zusätzlich mit einem umlaufenden Akustikvorhang ausgestattet. Das ermöglicht, dass die Raumakustikbeschäftigt sich mit der Schallausbreitung und -wahrnehmung in Räumen. Die Raumakustik spielt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung von Räumen für Zwecke wie Musikdarbietungen, Sprachverständlichkeit oder Arbeitsplatzkomfort. je nach Nutzung individuell angepasst werden kann. Die Vorhänge setzen optisch farbliche Akzente zwischen den ansonsten überwiegend dezenten FarbenFarben: Verschiedene Empfindungen, die durch Licht unterschiedlicher Wellenlänge erzeugt werden. und natürlichen Oberflächen. Die Auswahl der Farben von Vorhängen und weiterem Mobiliar im gesamten Konzerthaus basiert auf einem Farbkonzepts des Designers Oliver Klimpel.
Angrenzend an den Innenhof des Hinterhauses befindet sich das Künstlerfoyer – praktisch das Herzstück der Räume für die Musiker. Der Raum erstreckt sich über beide Geschossebenen und bietet Platz für Feiern und legeres Beisammensein der Musiker vor oder nach der Vorstellung. Dank des leichten Mobiliars können die Musiker den Raum flexibel nutzen. Gerahmt wird der Raum, ähnlich wie die Stimmzimmer, von einem raumhohen VorhangVorhang: Ein textiles Material, das zum Abdecken von Fenstern, Türen oder als Raumteiler verwendet wird..
Aktuell feilen wir unter Anderem noch an der Gestaltung des vorderen Foyers. Auch hier ist unser Ziel, die richtige Mischung aus der Eleganz eines Konzerthauses mit urbanem Charme und einer gewissen zeitgemäßen Leichtigkeit zu finden.
Der Baubeginn des Konzerthauses ist für 2021 geplant. Es bleibt zu hoffen, dass sich dies durch die Corona-Krise nicht allzu weit zeitlich verzögert. Ich jedenfalls bin gespannt, wie sich Nürnbergs Kulturlandschaft durch das neue Konzerthaus weiterentwickeln wird. Vielleicht animiert die moderne, zeitgemäße Architektur zukünftig ja auch wieder die junge Generation zu einem klassischen Konzertbesuch.
Alle Bilder: super future collective/johannes kappler/topotek 1