28.09.2017

Gewerbe

Kompakte Flughafenstadt

erweiterbare-Architektur-Flughafen

Fassade als repetitives und erweiterbares System; Illustration: Beauty & The Bit

14 Millionen Passagiere fertigt Schiphol jährlich ab. Nun wird der Flughafen in Amsterdam um ein Terminal erweitert, welcher 2023 fertiggestellt werden soll. Der Bau entsteht als sogenanntes „one terminal“-Konzept: Check-in, Gepäckaufgabe und Sicherheitskontrolle werden in einer großen und offenen Halle abgewickelt.

Lageplan
Grundriss
Schnitt
Schnitt

Erweiterung des Terminals

Das Team um KL Air holte im Wettbewerb die meisten Punkte im Kriterienkatalog der Jury. Es setzt sich aus den Büros KAAN Architecten, Estudio Lamela, ABT und Ineco zusammen, unterstützt von Arnout Meijer Studio, DGMR und Planeground

Als Vorbild für den Entwurf diente der bestehende 50 Jahre alte Flughafen: „Am inspirierendsten für uns war die von De Weger und Duintjer 1967 entworfene Abflughalle mit der Innenarchitektur von Kho Liang Ie, die sich durch viel Tageslicht, Einfachheit und Großzügigkeit auszeichnet“, erklärt das Team.

Um auch den neuen Terminal großzügig wirken zu lassen, wird das Tragwerk kaum sichtbar sein; alle Kräfte werden über die Fassade abgeleitet: „Keine einzige Stütze wird den Raum unterbrechen.“ So will KL Air an den zeitlosen Entwurf ihres Vorbilds herankommen. Das Tragwerk aus einem repetitiven Stützen-System hat aber auch den Zweck, den Terminal in Zukunft erweitern zu können.

Lageplan
Grundriss
Schnitt
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Erschließung

Der Neubau wird am Jan Dellaert Plein errichtet, südlich des Schiphol Plaza. Hier kommen Passagiere von der Zugstation Schiphol und der Autobahn A4 an; eine gute Anbindung war ein wesentlicher Teil des Entwurfkonzepts. Diese soll sich im Innenraum durch kurze Wege und eine einfache Orientierung fortsetzen – so ergibt sich laut KL Air eine „kompakte Flughafenstadt“.

Im Zentrum des Gebäudes befindet sich ein großes Plateau. Abflug-Passagiere steigen dieses empor – und erschließen sich beim Aufstieg visuell den Raum. Das Plateau hat außerdem den Zweck, die Abläufe von Ankunft und Abflug zu trennen.

Licht und Raum

Wie das Vorbild der bestehenden Ankunftshalle soll die Atmosphäre des Terminals im Wesentlichen durch natürliches Licht beeinflusst werden. Das Dach des mittleren Teils wird durch eine Lichtkrone von 180 x 150 Metern überspannt. Dabei handelt es sich um eine Gitterstruktur mit einer dünnen Membran. So können Passagiere einen Blick gen Himmel werfen, bevor sie in die Maschine steigen.

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