Wenn man heute den Fuß in ein Münchner Neubauviertel setzt, stellt sich oft der Eindruck einer seelenlosen Allerweltsstadt ein. „Mut zur Lücke!“ will man den glatten, gesichtslosen FassadenFassaden sind die Außenwände von Gebäuden, die zur Straße hin sichtbar sind. entgegenrufen. Aber war München schon immer so architektonisch vermieft und wenig innovativ? Keineswegs. Anlässlich des einjährigen Todestages von Justus Dahinden (11. April) blicken wir zurück…
Schon fast am Ende von Schwabings bekanntester Flaniermeile, der Leopoldstraße, angekommen, bot sich den Passanten in den 1970er-Jahren ein ganz besonderen Anblick: ein großes, leuchtendes Shoppingcenter mit scharfen Gebäudekanten und einer gewaltigen, aufgehenden Sonne auf der FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt.. „Schwabylon“ stand dort in großen Lettern. Seine kräftigen FarbenFarben: Verschiedene Empfindungen, die durch Licht unterschiedlicher Wellenlänge erzeugt werden. Gelb, Orange und Rot stechen heraus – der Bau erinnert an eine gigantische Jahrmarktbude. Die knalligen, emaillierten Fassadenplatten bilden einen eigentümlich kantigen, städtebaulichen Akzent neben den grauen Apartmenthäusern im Hintergrund. Wie kam es zu diesem Pop-Bunker?