Im Provence-Dorf Crillon-le-Brave befindet sich ein Hotel. Davon merkt man aber nichts, weil sich die Hotelzimmer in den Häuschen des Dorfes verstecken. Es stellt sich also die Frage: Wer übernimmt hier wen – das Dorf das Hotel – oder das Hotel das Dorf?
Die beste Übersicht erhält der Gast, wenn er im Büro des Concierge vor dem Bild des Provence-Dorfes aus den frühen 60er Jahren steht. Sieht er wie verlassen dieses Dorf einst sein Dasein fristete ist Wandlung kaum vorstellbar. Es ist dem Spürsinn eines kanadischen Investors zu verdanken, dass dieser Ort mit seinem gleichnamigen Hotel nun aufblüht. Zumindest touristisch.
Schon von weitem sichtbar thront Crillon le Brave auf einen Hügel und empfängt den Gast mit seinen schützenden Gassen, versteckten Winkeln und liebevoll arrangierten Wegen.
Dem typischen Charme eines provenzalischen Dorfes bewahrend, wurden aneinander stehende Häuser, Ställe oder ein ehemaliges Schulhaus (hier ist die Rezeption untergebracht) zu einer Hotelanlage mit angeschlossenen Gourmetrestaurant und Bistro ausgebaut. Dieses bildet mit acht historischen Steingebäuden den Ortskern des gleichnamigen Dorfes mit rund 500 Einwohnern.
Zugegeben: Moderne architektonische Einflüsse findet hier der Gast nicht – DenkmalschutzDenkmalschutz: Der Denkmalschutz dient dem Schutz und der Erhaltung von historischen Bauten und Bauwerken. und Bewahren ist hier das Leitthema. Nun der Gast findet genau das, was er klischeehaft von der Provence erwartet: Jahrhundertealter Sandstein, hellblaue Fensterläden und schmiedeeiserne GeländerGeländer: Eine Konstruktion aus Stäben oder Stäben und einem Handlauf, die auf Treppen oder Balkonen verwendet wird, um Sturzgefahren zu verhindern. die Außenansicht der einzelnen Gebäude prägen.
Die Zimmer und Suiten verteilen sich auf die typisch landestypischen Wohnhäuser ehemaliger Dorfbewohner und erzählen jedes für sich eine ganz eigene Geschichte. So läuft man schon mal über den dörflichen Kirchplatz um zu seinem Zimmer zu gelangen.
Die Londoner Innenarchitektin Penny Lydon ist für das Design verantwortlich. Um Frische und Modernität zu erhalten halten, griff Lydon zu Tischen mit IntarsienIntarsien: Intarsien sind kunstvoll eingesetzte Holz- oder Steinintarsien, die in Möbeln, Wänden oder Fußböden eingesetzt werden, um ein dekoratives Muster oder Bild zu schaffen. Hierbei werden verschiedene Materialien in ein Trägermaterial eingefügt. aus Marokko und natürlichem LeinenLeinen: Leinen ist ein Gewebe aus Flachsfasern und hat eine lange Tradition in der Textilherstellung. Es ist sehr strapazierfähig, atmungsaktiv und hat eine natürliche Eleganz. Leinen wird oft für Tischdecken, Bettwäsche und Bekleidung verwendet und kann in vielen verschiedenen Farben und Mustern hergestellt werden.. Sie werden mit französischen Stoffen mit Mustern aus dem 18. und 19. Jahrhundert kombiniert und kontrastiert. Bilder des britischen Künstlers Julian Merrow-Smith, der das Hotel seit vielen Jahren begleitet, schmücken die Wände. Lokaler Akzente werden durch antike Accessoires verstärkt, die von heimischen Handwerkern oder den nahen Antiquitätenmärkten stammen, die es sich übrigens zu erkunden lohnt.
Für Erfrischung sorgt der Außenpool im Herzen des Dorfes. Besonders ist das Ambiente des neuen Spaist ein Ort der Entspannung und Erholung, der vor allem in der Wellness-Branche weit verbreitet ist. Der Begriff „Spa“ steht dabei für „Sanus per Aquam“ und bedeutet „Gesundheit durch Wasser“. Ein Spa kann verschiedene Einrichtungen umfassen, wie zum Beispiel Saunen, Whirlpools, Dampfbäder oder Massageräume. Es ist ein Ort der Ruhe…, das im alten Pferdestall des Hauses untergebracht ist. In den mehrere hundert Jahre alten Gewölbe-Stallungen befinden sich mehrere Behandlungsräume, unter anderem auch für Paarbehandlung. Im Original erhalten ist der steinerne Futtertrog, der mit duftenden Lavendelblüten gefüllt ist.
Letztendlich ist dieses Hotel ein Ort zum Verweilen und Träumen. Kulinarisch auf höchstem und nachhaltigstem Niveau – nur von Regionalen Anbietern im Umkreis von 40 km, der Weinkeller ein Paradies für Liebhaber (das berühmte Weingut Châteauneuf-du-Pape ist nur einen kurze Fahrt entfernt). Von allen Räumen sowie der weitläufigen Sonnenterrasse des Restaurants oder Bistros ergibt sich ein beeindruckender Blick auf die umgebende Landschaft und den Mont Ventoux, den höchsten Berg der Provence.
Die Preise für ein Doppelzimmer beginnen bei 350 Euro
Adresse
Hotel Crillon le Brave
Place de l’église
F – 84410 Crillon le Brave
Tel + 33 4 90 65 61 61
reservations@crillonlebrave.com
www.crillonlebrave.com
Fotos: Yann Deret