Studie als Hintergrund für neuen Namen des Fritz-Höger-Preis
Um Högers Verstrickungen mit dem NS-Staat und seine Haltung zur NS-Ideologie auszuleuchten, gab die Initiative Bauen mit Backstein mit Unterstützung des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten BDA eine Studie bei Thomas Großbölting, Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte, in Auftrag. Großbölting untersuchte hierfür Briefe und Schriften Högers und bewertete sie hinsichtlich ihrer weltanschaulichen und ideologischen Positionen. Der Historiker kommt zu einem klaren Ergebnis: „Höger ist hoch nationalistisch-völkisch und rassistisch, allerdings meist mit einer regional-norddeutschen Ausrichtung. (…) Er teilte bereits in seiner frühen politischen Sozialisation viele Ideologeme mit dem Nationalsozialismus, akzentuierte diese zwischen 1933 und 1945 aus Opportunismus und hing an verschiedenen dieser Ideen auch nach 1945.“ Allerdings sei er nicht „in das Verbrechensregime an wichtiger Stelle eingebunden gewesen“.
Die Initiative Bauen mit Backstein hat vor dem Hintergrund dieser Untersuchungsergebnisse beschlossen, den Namen Fritz-Höger-Preis ab sofort ruhen zu lassen. Im September 2022 werden sie den neue Namen verkünden. Er soll dann „dem internationalen und progressiven Charakter des Wettbewerbs nachhaltig Ausdruck“ verleihen, wie die Initiative mitteilte.
Zuvor waren im Jahr 2020 auch Newcomer mit dem Fritz-Höger-Preis ausgezeichnet worden. Welche das waren, erfahren Sie hier.