Der Abriss von Penn Station gilt heute als die größte Bausünde in der Geschichte New Yorks. „Man betrat die Stadt wie ein Gott; heute kriecht man hinein wie eine Ratte“, zürnte der Architekturkritiker Vincent Scully. Penn Station ist heute ein Gewirr von dunklen, schmuddeligen Gängen, treppauf und treppab, Hallen mit niedrigen Decken und hoffnungslos überlaufen, vor allem der Nahverkehr nach New Jersey und Long Island.
Das soll sich ändern. Da aber das alte Gebäude verschwunden ist, kamen die Planer auf eine neue Idee: Das Hauptpostamt soll der neue Bahnhof werden. Das Postamt von 1912/13 ist ebenfalls ein Beaux-Art-Bau von McKim, Mead & White, es liegt direkt westlich vom Bahnhof und über den Gleisen, die vom Hudson River kommen. Das Design für die künftige Moynihan-Station, benannt nach dem verstorbenen New Yorker Senator Patrick Moynihan, stammt von dem New Yorker Büro SOM
Nun entsteht im Atrium des Postamts — wo die zentrale Sammelstelle für Briefe und Pakete war — eine Empfangshalle mit Oberlichtern, die in dreißig Metern Höhe auf Stahlträgern ruhen. Darin werden mehrere Galerien von Läden, Cafés und Restaurants untergebracht, damit Reisende und Pendler bequem auf den Zug warten können. Die U-Bahn an der Eighth Avenue, aber auch die unterirdischen Bahnsteige der Fernbahn werden über die neue Halle erreichbar sein. Im Süden des künftigen Bahnhofs entsteht ein weiteres Atrium, das die Vorortbahnen nach New Jersey anbindet. Der derzeitige unterirdische Aufenthaltsbereich unter dem Madison Square Garden bleibt zwar, allerdings soll er mit einem blauen Himmel aus LED-Lichtern verschönt werden.
Manchen Kritikern geht das nicht weit genug. Der Verein „Rebuild Penn Station“ fordert, den Madison Square Garden zu verlegen und die alte Penn Station am alten Ort wieder zu errichten. Das würde allerdings mehr als das Doppelte kosten.