Für den Deutschen Alpenverein verwandelte das Architekturbüro Element A das ehemalige Verlagsgebäude von Langenscheidt im Norden von München in ein konsequent nachhaltiges Quartier: Es überrascht nicht nur mit einem vorgestellten und aufgestocktem Holzbau, sondern besitzt auch ein cleveres Lüftungskonzept, das passivisch kühlt.
In der Münchner Parkstadt Schwabing stand ein altes Verlagsgebäude mit Aluminium-Bandfassaden in unmittelbarer Nähe zur Stadtautobahn Petuelring und der A9. Anfang der 1970er bezie hungsweise 1980er Jahre hatte das Büro Kurt Ackermann und Partner dort den Hauptsitz des Langenscheidt-Verlags in zwei Bauabschnitten mit einer Tiefgarage und vier Bürogeschossen geplant. Direkt angebaut im Westen, befindet sich übrigens eine neuere Verlagserweiterung, in der seit 2015 die CSU-Parteizentrale ihren Sitz hat.
Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat nun die lobenswerte Aufgabe übernommen, das Haus aus den 1970ern für den Sitz seiner neuen Bundesgeschäftsstelle zu revitalisieren. Als Eigentümerin und Nutzerin wollte der DAV bewusst Signale setzen und entschied sich daher für den Erhalt des Bestandsgebäudes statt eines ressourcenverbrauchenden Abrisses und Neubaus. „Das war schon die Vorgabe für den geladenen Wettbewerb“, erklärt der Projektleiter Christian Taufenbach vom Büro Element A, das im Juni 2018 schließlich den Auftrag bekam. „Denn Bergsteigen, Klettern und Hütten zu betreiben ist nur ein Teil dessen, was der Alpenverein tut. Er ist auch der größte Naturschutz verband Deutschlands, und so waren die Stich worte für die neue Bundesgeschäftsstelle auch klar und schnell gesetzt: ressourcenschonend, kreativ, nachhaltig, einfach. Deshalb sollte die graue Energie des Betonskelettbaus nicht abgebrochen, sondern erhalten werden.“
Aber daraus ergab sich ein fast unmöglicher Umbau, führt Christian Taufenbach weiter aus. „Die Brüstungen waren zu hoch, und die Decken zu niedrig für ein heutiges Multi-Space-Konzept. Zudem war die Gründung zu schwach für ein Aufstocken im Massivbau.“