Hippies, Blumenkleider und Schlaghosen sind erste Assoziationen, wenn man an die 70er-Jahre denkt. Damit einher zogen Mobilität (Opel Manta!) und ein wachsender Mittelstand. Der neue Wohlstand schlug sich auf das Wohnen nieder – und insbesondere auch auf das Badezimmer.
Ab sofort gönnte man sich im Bad etwas mehr „Luxus“: mehr Platz – und mehr Gestaltung. Ein deutsches Badezimmer der 70er erkennen Sie zum Beispiel an einem BidetEin Bidet ist ein niedriges Becken, das für die Intimpflege nach dem Toilettengang verwendet wird. – von dem heute kein Deutscher mehr so recht weiß, wie man es benutzt. Auch typisch waren Bäder mit zwei Waschbeckenist eine sanitäre Einrichtung, die zum Händewaschen, Gesichtsreinigung oder Zähneputzen verwendet wird. Es besteht in der Regel aus Keramik, Porzellan oder Glas und kann auf verschiedene Arten montiert werden, z. B. als Aufsatz- oder Unterbauwaschbecken. Ein Waschbecken ist ein wichtiger Teil der Sanitäreinrichtungen in jedem Haus oder Gebäude. Es ist…; schließlich hielten sich ganz unbefreit ab sofort mehrere Leute gleichzeitig im Bad auf.
Mit den Merkmalen des 70er-Jahre-Bads und dessen geschichtlichen Hintergründen beschäftigt sich derzeit eine Ausstellung in der „Aquademie“ von Hansgrohe. Aber nicht nur das deutsche Bad liegt im Fokus: Im Vergleich blickt die Ausstellung außerdem in den nach Indonesien und nach Chile. Das indonesische Badezimmer der 70er unterscheidet zwar optisch nicht so sehr vom deutschen, hat statt einer Badewanne oder Dusche aber ein Wasserbecken mit Schöpfkelle. In Chile beleuchtet die Ausstellung außerdem ein soziales Projekt, das mit dem Badezimmer seinen Anfang hat: In den 70ern stellte die Regierung sozial schwachen Menschen ein Grundstück mit einem kleinen Badehäuschen und einem daran angesiedelten Küchenbereich bereit. Der Bau vom Haus um dieses Badehaus blieb dann den Familien überlassen.
Die Entwicklungen aller drei Länder werden mit einem beispielhaft nachgebauten Bad, sowie einem Storybord, das ein Leben einer Familie des jeweiligen Landes der 70er aufzeigt, erläutert. Tiefgang in Sachen geschichtliche und politische Hintergründe erreicht die Ausstellung durch ihre verschiedenen Kuratoren: Roman Passarge (Leiter der Hansgrohe-Aquademie), Mathias Klotz mit seinem Mitarbeiter Eduardo Ruiz Risueno, Budi Pradono (Budi Pradono Architects) und Jörn Frenzel.
Die Ausstellung „Das Bad der 70er Jahre: Europa, Asien, Südamerika“ findet noch bis 3. April 2016 in der Aquademie von Hansgrohe in Schiltach statt.