Chefredakteur Fabian Peters ist gerade in Venedig. Genauer gesagt auf der Architekturbiennale 2021. Er nimmt Sie mit auf seinen Rundweg durch die Pavillons, wie hier im Pavillon Finnland.
Der finnische Pavillon wirft einen spannenden Blick in die Architekturgeschichte des Landes. Finnland verlor in Folge des Winterkrieges und des Zweiten Weltkrieges erhebliche Territorien an die Sowjetunion. Ein Achtel der finnischen Bevölkerung wurde umgesiedelt. Um für diese Menschen schnell Wohnraum schaffen zu können, wurde ein großmaßstäbliches Programm für den industriellen Holzhausbau angekurbelt. 21 Holzproduzenten gründeten dafür das Unternehmen Puutalo Oy, dass schnell eine ganze Palette von Haustypen anbot. Bald wurde ein Großteil der Produktion exportiert – jahrelang hauptsächlich in die UdSSR, doch fanden die Holzbauten aus Finnland auch in über 30 anderen Ländern Abnehmer. Die kleine Ausstellung im finnischen Pavillon auf der Biennale beleuchtet dieses Kapitel des Fertighausbaus in zeitgenössischen Dokumenten, in Filmen und in Aufnahmen, die die Bauten und ihre Bewohner heute zeigen. Dadurch vermittelt „New Standards“ (Kuratoren: Laura Berger, Philip Tidwell und Kristo Vesikansa) einen spannenden Einblick in die Möglichkeiten und Grenzen des Holzbaus in industrieller VorfertigungVorfertigung: Die Herstellung von Bauelementen oder Modulen in einer Fabrik, um die Bauzeit vor Ort zu verkürzen..
Nachdem die Architekturbiennale um ein Jahr verschoben wurde, findet die Ausstellung vom 22. Mai bis zum 21. November 2021 unter dem Titel „How will we live together“ statt. Erfahren Sie mehr in dem digitalen Einblick in die Projekte der Architekturbiennale 2021.
Alle Fotos: Fabian Peters