12.04.2020

Event

6 Fragen an Trey Trahan von Trahan Architects in New Orleans

Foto: Trahan Architects


“Wir sind einander sehr wichtig.”

Nach New York City entwickelt sich aktuell eine weitere US-amerikanische Stadt zum Zentrum der Corona-Pandemie: New Orleans. Die Stadt meldete Ende März den schnellsten Anstieg von Infizierten weltweit. Mit Bezug auf eine Studie der University of Louisiana Lafayette informierte Gouverneur John Bel Edwards am 29. März, dass die Zahl der Infizierten im Bundesstaat Louisiana in einer Woche von 100 auf 1000 angestiegen sei. Trahan Architects haben Büros in New York City und Chicago. New Orleans ist ihr Firmensitz. Wir haben Gründer Trey Trahan gefragt, was er vom Hurrikan Katrina für Krisen wie diese gelernt hat und wie sich sein Büro jetzt aufstellt.

Mr. Trahan, wie gehen Sie in Ihrem Büro in New Orleans mit dem Virus um?

Wir befolgen die Vorschriften der lokalen Behörden, der Staatsregierung und der Zentren für die Seuchenbekämpfung und -prävention (CDC), und alle unserer Mitarbeiter arbeiten von zuhause aus. Für uns entscheidend ist, dass unser Unternehmen weiterhin auf einem hohen Leistungsniveau agieren kann. Die Gesundheit und das Wohlbefinden unseres Teams stehen aber an erster Stelle.

Wie läuft das Projekt „Homeoffice“ bei Ihnen?

Wie alle anderen versuchen auch wir uns auf logistische Herausforderungen einzustellen und sie zu überwinden. Wir haben Glück, dass ein großer Teil unserer Arbeit auf Hochleistungscomputern ausgeführt wird. Dadurch können unsere Architekten und Designer intensive Aufgaben wie Echtzeit-Visualisierung und Virtual Reality von fast überall aus durchführen. Dank solcher Technologien können trotz Homeoffice problemlos Meetings mit internen und externen Teams stattfinden, gleichzeitig können entsprechende Projektrenderings, Zeichnungen und Präsentationen erstellt werden.

Wie halten Sie Ihre Firmenkultur aufrecht?

Das gesamte Team ist ständig über Online-Kommunikationstools miteinander in Kontakt. Und das fällt leicht, weil wir einander sehr wichtig sind. Man fragt nicht nur nach einem Projekt oder einer Deadline, sondern auch „Wie geht es deiner Mutter?“, „Hast du genügend Vorräte?“ und „Wie kann ich dir helfen?“ Außerdem haben wir unsere zweiwöchentlichen unternehmensweiten Meetings auf einmal die Woche erhöht. Wir verwenden dabei dieselbe Software, mit der wir zuvor unsere Büros in New Orleans, New York und Chicago miteinander vernetzt haben. Nun vernetzen wir damit unsere Wohnungen. Um Kontakt aufzubauen, uns verbunden und als Ganzes zu fühlen.

“Wir werden das alle gemeinsam überstehen.”

Trahan Architects haben nach dem Hurrikan Katrina den Superdome in New Orleans renoviert. Was nehmen Sie aus der Katastrophe damals in die aktuelle Krise mit?

Durch unseren Standort in New Orleans sind wir auf gelegentliche Herausforderungen oder Überraschungen eingestellt. Normalerweise sind die wetterbedingt. Diese Pandemie ist anders, da sie den normalen Betrieb rasant umgekrempelt hat. Nach dem Hurrikan Katrina haben wir gleich mit der Renovierung des Superdomes begonnen. Ich fuhr jeden Tag von Baton Rouge hin und zurück und fragte mich „Wie sollen wir das schaffen?“ Wir hielten durch und hatten tatsächlich großen Erfolg angesichts der schwierigen Umstände. Der Superdome hat die Gesellschaft in der Vergangenheit zusammengebracht – und meine Hoffnung ist, dass er uns bald wieder alle zusammenbringt.

Und auch jetzt unterstützen Sie bereits sehr aktiv gemeinnützige Organisationen, korrekt?

Ja, wir haben als Firma an verschiedene gemeinnützige Organisationen gespendet und planen in den kommenden Wochen weitere Spenden zu generieren. Erfreulicherweise sind wir in der Lage, etwas an die Gemeinschaft zurückgeben zu können, mit der wir das Glück hatten, uns zusammen zu entwickeln.

Welche Ratschläge haben Sie für andere Büros?

Halten Sie zusammen, bleiben Sie in Kontakt und arbeiten Sie weiterhin hart und produktiv. Wir werden das alle gemeinsam überstehen.

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