28 Jahre nach dem Mauerfall zeigt eine überraschende Rauminszenierung, kombiniert mit klassischen Projektdokumentationen, die Transformation des einstigen Todesstreifens.
Eine undurchdringliche schwarze Wand, durch seitliche Spiegelwände ins Unendliche verlängert, empfängt den Besucher im deutschen Pavillon. Raffiniert perspektivisch gestaffelt, öffnet sie sich beim ersten Schritt aus der Mittelachse und löst sich in einzelne Elemente auf, die die typischen L-förmigen Mauer-Segmente evozieren. Nach diesem fast theatralischen Auftakt geht es beim Gang durch die Scheiben-Reihen eher klassisch-dokumentarisch weiter: Die (weiße) Rückseite der Mauerelemente verwandelt sich in Informationsstelen für 28 Projekte, die die Transformation des deutsch-deutschen Grenzstreifens seit 1990 zeigen – von hinlänglich bekannten Großprojekten wie dem Potsdamer Platz (hier mit dem Wettbewerbsmodell von Daniel Libeskind) über infrastrukturelle Projekte zu städtischen Freiräumen wie dem Mauerpark, von Gedenkorten bis zu aktuellen Bauten wie der Axel-Springer-Zentrale von OMA direkt auf dem ehemaligen Grenzstreifen.