Das Gebiet entlang des thailändischen Strands „Bangsaen“ hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt: Hier erholen sich an den Wochenenden die Einwohner der 100 Kilometer nördlich gelegenen Metropole Bangkok. Die Stadt ist von Einfamilienhäusern mit Vorgärten, Hoteltürmen und Souvenir-Shops geprägt – sie bilden eine funktionale, monotone Landschaft.
Im letzten Jahr verzeichnete die Stadt eine erhebliche Aufwertung: Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums hat der größte Betonhersteller des Landes drei Projekte finanziert – selbstverständlich aus Beton. Das erste stammt vom thailändischen Büro Supermaschine Studio, ein 8.5 Meter hohes Labyrinth. Es dient als Aussichtspunkt, Kinderspielplatz oder Treffpunkt. Der nach der Kraftmenge, die man beim Durchlaufen verbrennen soll, benannte „10 Cal Tower“ interpretiert die Funktion eines Spielplatzes neu, indem er nicht nur für Kinder, sondern auch für Einwohner und Touristen als gemeinschaftliches Stadtmöbel zugänglich ist. Da sich in den asiatischen Großstädten die sozialen Beziehungen immer mehr nur auf soziale Netzwerke reduzieren, sind die Gänge nur 0,6 Meter breit – um Körperkontakt mit Fremden zu ermöglichen.
Durch seine auffällige Farbigkeit und seine skulpturale Form haben die Architekten ein faszinierendes Escher‘sches Knäuel geschaffen, aus dem alle mit einem Lächeln im Gesicht herauskommen. Die nächsten finanzierten Projekte haben einen größeren Maßstab: ein multifunktionaler Pavillon und eine Bibliothek.