Prototyp der Container-Intensivstation wird in Mailand gebaut
In Zeiten der Krise steigt der Informationsbedarf. Zugleich arbeiten wir seit wenigen Tagen fast alle von Zuhause aus – das Corona-getriebene Experiment „Homeoffice“ macht auch vor der Architekturwelt keinen Halt. Hier fassen wir täglich für Sie die wichtigsten architekturrelevanten News zur Krise zusammen. Heute mit dabei: Carlo Ratti. Carlo Ratti hat gemeinsam mit Kollegen ein System von modularen Intensivstationen entwickelt. Der Prototyp ist in Mailand bereits im Bau.
Art Basel im September 2020: Nach der Art Basel Hong Kong 2020 verschieben die Veranstalter im Zuge der Corona-Pandemie nun auch die Art Basel. Anstatt wie gewohnt im Juni, soll die internationale Kunstmesse dieses Jahr vom 17. bis 20. September 2020 in Basel stattfinden. Die Preview-Tage sind für den 15. und 16. September angesetzt. Bis dahin will die Art Basel weiter in ihre „Online Viewing Rooms“ investieren und diese verbessern. Die virtuellen Messestände hatten sich im Zuge der Hong Kong-Absage bewährt. Jeder der 235 Aussteller konnte hier jeweils zehn Werke ausstellen. Die Stücke reichten von 750 bis 3.000.000 US-Dollar und hatten einen Gesamtwert von rund 270 Millionen US-Dollar.
Kann Raumplanung Infektionen in Kliniken verhindern? Diese Frage stellen sich derzeit Architektinnen und Architekten der TU Braunschweig zusammen mit Molekularbiologinnen und Medizinern im Projekt KARMIN. Gemeinsam mit einem bayerischen Unternehmenspartner entwickelten die Projektpartner einen Prototypen für ein infektionspräventives Patientenzimmer. Die Planerinnen konnten im Rahmen einer Studie zeigen, wie eine kluge Raumplanung und die Neugestaltung hygienerelevanter Gegenstände die Übertragung gefährlicher Keime in Krankenhäusern verhindern. Der Demonstrator für ein optimiertes Patientenzimmer wird im Oktober 2020 beim World Health Summit in Berlin präsentiert. Mehr zum Projekt hier.
Team um Carlo Ratti entwirft Container-Intensivstationen: Zur Behandlung von Corona haben Carlo Ratti und Italo Rota gemeinsam mit dem Ingenieurstudio Jacobs und dem Digitalstudio Squint / Opera ein System von modularen Intensivstationen entwickelt. Auf Grundlage von ISO-Containern, bezeichnet als „Connected Units for Respiratory Aidments“ (CURA). Diese sollen eine schnelle Lösung für den akuten Platzmangel auf Intensivstationen in sämtlichen Städten bieten. Ein erster Prototyp wird bereits in einem Mailänder Krankenhaus gebaut. Die Entwürfe von CURA sehen Sie hier.
#StayTheFuckHome Desk aus Pappe
Pariser Ausstellung „AI & Architecture“ online verfügbar: Eine weitere Ausstellung, die im Zuge der Corona-Krise abgesagt werden musste – die „AI & Architecture“ im Pavillon de l’Arsenal in Paris. Für den Kurator und Architekten Stanislas Chaillou aber kein Problem. Er hat kurzerhand ein 3-D-Modell erstellt, das online in 14 Schritten durch den Pavillon und die Geschichte der künstlichen Intelligenz in der Architektur führt. Hier geht es zur Ausstellung.
Dänisches Start-up entwirft #StayTheFuckHome Desk: Aus drei gefalteten Pappkartons kann der Arbeitsschreibtisch des dänischen Start-ups Stykka zusammengesetzt werden. Der Produktname lehnt an den Hashtag #StayTheFuckHome an, der seit Beginn der Corona-Pandemie auf Instagram & Co. trended. Stykka entwickelte den Tisch für jeden, der kurzfristig eine Arbeitsstation benötigt und reagiert so mit seinem Produkt auf die neue Arbeitssituation in vielen Betrieben – Homeoffice. Sie haben noch keinen Tisch zuhause? Kein Problem. Sie können sich den Tisch hier online bestellen oder – falls Pappe im Haus vorhanden – sich die Vorlage dafür kostenfrei downloaden und den Tisch selber bauen. Ein Hoch auf OpenSource.
Hilfe für Wannda e.V.
Gans woanders braucht gans dringend Hilfe: Gestern ereilte die Baumeister-Redaktion der Hilferuf des Projekts „Gans woanders“. Seit vergangenem September arbeiten Florian und Julian vom Wannda e.V. an ihrem windschiefen Hexenhaus am Kolumbusplatz in München, das sich bis Sommer 2020 vom Kiosk in ein Kulturcafé verwandeln sollte. Der Wannda e.V. tut seit Jahren viel Gutes in München zwecks alternativer Bespielung von Flächen. Mit Projekten wie der Alten Utting oder Gans am Wasser setzt der Verein starke Zeichen in Zeiten zunehmender Flächenkonkurrenz. Aufgrund der aktuellen Krise ist das Projekt nun aber in Gefahr und Florian und Julian bitten um Hilfe: „Jede Spende zählt. Und wenn ihr damit nur ein Holzbrett in der FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt., fünf Schrauben im Baumpodest oder eine halbe Arbeitsstunde von Micha und Merlin finanziert.“ Hier können Sie sich über das Projekt informieren.
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