11.03.2020

Event

Russische Biennale im Aedes Forum

1. Preis Port’s Grain Elevator ging an LETO.

Eine Architekturbiennale, die nur junge Architekten fördert? Gibt’s! Und zwar seit 2017. Da rief sie das Ministerium für Wohnungsbau und kommunale Dienste der Russischen Föderation und die Regierung der Republik Tatarstan ins Leben. 2019 fand sie zum zweiten Mal statt: 30 Teilnehmer gestalteten Entwürfe, mit denen alte Industrieanlagen revitalisiert werden sollten. Sie sind ab dem 14. März 2020 im Aedes Architekturforum in Berlin zu sehen.

Dies ist eines der beiden Industrieareale, die als Ausgangspunkt für die Biennale dienten: Port's Grain Elevator © The Institute for Urban Development of the Republic of Tatarstan
Das Gelände der Santekhpribor Factory war das andere © The Institute for Urban Development of the Republic of Tatarstan
1. Preis Port's Grain Elevator ging an LETO.
1. Preis Port's Grain Elevator ging an LETO.
1. Preis Santekhpribor Factory ging an Alexander Alyaev.
1. Preis Santekhpribor Factory ging an Alexander Alyaev.

Ehemalige Industriegebiete neu gedacht

“Die Jungen pushen” lautet das Motto der russischen Architekturbiennale. Es ist die weltweit erste Biennale, die sich ausschließlich der Förderung junger Architekten verschrieben hat. 2017 wurde sie vom Ministerium für Wohnungsbau und kommunale Dienste der Russischen Föderation und von der Regierung der Republik Tatarstan ins Leben gerufen.

Innopolis, eine junge, dynamische Stadt in Tatarstan, ist der Austragungsort. Die Teilnehmer, die sich gegen eine große Zahl an Bewerbern durchgesetzt haben, sind russische Architekten unter 35 Jahren. Sergei Tchoban, der die Büros Speech in Russland und Tchoban Voss Architekten in Deutschland leitet, ist Kurator der Biennale und zugleich Vorsitzender der Jury.

“Revitalisierung alter Industriestandorte” war das Thema der 2. Russischen Architekturbiennale für junge Architekten, die im Oktober 2019 stattfand. Die 30 Teilnehmer des Wettbewerbs kreierten Entwürfe für eine Neugestaltung von zwei Arealen in Kasan, der Hauptstadt Tatarstans; für das Gelände eines Getreidespeichers im Hafen und für die ehemalige Fabrik Santekhpribor. Die beiden Grundstücke, bestehend aus Resten alter Industrieanlagen sowie Ruinen leerstehender Gebäude, sind jeweils etwa fünf Hektar groß und derzeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Die Aufgabe bestand darin, eines der beiden ehemaligen Industriegelände neu zu bespielen und Szenarien für die Umnutzung zu entwickeln. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Sie spiegeln die Geschichte des jeweiligen Standortes wider und liefern vielfältige Anregungen und Ideen zu dessen Revitalisierung.

Wandernde Biennale-Beiträge

Die Biennale-Beiträge wandern: Alle 30 Arbeiten sind vom 14. März bis zum 29. April im Aedes Architekturforum in Berlin zu sehen. Die Entwürfe der acht Preisträger werden auf Ausstellungstafeln und zusätzlich anhand von Modellen präsentiert. Zudem werden Filme gezeigt, in denen die jungen Architekten selbst zu Wort kommen und ihre Arbeiten sowie die Bedeutung des Wettbewerbs in Hinblick auf ihre berufliche Laufbahn erläutern.

Ein weiterer Teil der Schau befasst sich dem Ausrichtungsort Tatarstan und seiner Rolle als Initiator der Biennale. Die Region verfügt über umfangreiche Erfahrungen bezüglich der Realisierung von Projekten im öffentlichen Raum und Bauten für die Allgemeinheit, bei deren Konzeption häufig junge Architekten mit im Spiel waren. Das von der Republik Tatarstan initiierte Programm zur Entwicklung des öffentlichen Raums wurde 2019 als erstes russisches Projekt mit dem Aga-Khan-Preis für Architektur ausgezeichnet.

Zum Auftakt der Biennale-Ausstellung lädt das Aedes Forum am Freitag, 13. März um 17:30 Uhr zum Podiumsgespräch ein. Auch hier steht die Förderung junger Architekten im Zentrum; der Titel der Debatte lautet “Staging the next generation – The Russian biennale as a tool to promote young architects”. Als Gäste werden Nataliya Fishman-Bekmambetova, Beraterin des Präsidenten von Tatarstan, Sergei Tchoban und Philipp Meuser, Architekt und Verleger, erwartet.

Ausstellung: 14. März – 29. April 2020
Eröffnung: Freitag, 13. März 2020, 18:30 Uhr
Ort: Aedes Architekturforum Berlin

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