Zurückhaltende Gestaltung
Vor weniger als zwei Jahren stürzte die Morandi-Brücke in Genua ein und rissRiss: Eine Unterbrechung in einer Oberfläche oder Struktur, die durch äußere Kräfte verursacht wird. Menschen, Autos und Lastwagen in die Tiefe. Am vergangenen Montag konnte nun der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte nach nur 10 Monaten Bauzeit die neue Brücke einweihen. Entworfen hat sie ein Genuese: der Pritzker-Preisträger Renzo Piano.
Noch keine zwei Jahre ist es her, dass Teile der über 1000 Meter langen Morandi-Brücke in Genua eingestürzt sind. Bei der Tragödie am 18. August 2018 stürzten Autos und Lastwagen in die Tiefe, 43 Menschen starben. Viele Italiener empfanden den Zusammenbruch der 40 Jahre alten Brücke als Sinnbild der aktuellen Krise ihres Landes.
Eine neue Brücke an gleicher Stelle soll Italien nun neue Hoffnung geben: Am 3. August 2020 weihte der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte den Ponte Polcevera ein. Die Brücke, errichtet nach einem Entwurf des italienischen Architekten Renzo Piano, ist in Rekordzeit entstanden: Gut 1.000 Arbeiter waren im Schichtbetrieb auf der Baustelle zugange, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche – auch während Corona alle anderen Baustellen im Land lahm legte. So dauerte der Wiederaufbau insgesamt nur zehn Monate.
Piano, der selbst aus Genua stammt und dort seit über 40 Jahren sein Büro betreibt, konnte sich mit seinem Entwurf unter anderem gegen Santiago Calatrava durchsetzen. Er entwarf eine „urbane Brücke“, die auf insgesamt 18 Stahlbetonpfeilern mit elliptischen QuerschnittQuerschnitt: Ein Schnitt durch ein Objekt senkrecht zur Längsrichtung. ruht. Die Fahrbahn, die 30 Meter breit und insgesamt 1.100 Meter lang ist, soll in ihrer Form an einen flachen Schiffsrumpf erinnern.