12.02.2018

Event

Zwei Baumeister der anderen Moderne

Doellgast_Pinakothek_Kinold

Hans Döllgast


Klaus Kinold

Klaus Kinold dokumentiert mit seinen Fotografien die Nachkriegsmoderne in Deutschland. Eine zentrale Rolle in seinem Werk nehmen die Bauten von Hans Döllgast und Rudolf Schwarz ein. Nun bringt die Ausstellung „Klaus Kinold: Hans Döllgast und Rudolf Schwarz. Zwei Baumeister der anderen Moderne“ die drei Persönlichkeiten in einer Schau zusammen.

Fasziniert von der materiell zurückhaltenden Architektur widmete sich Klaus Kinold ab den frühen 1980er Jahren den beiden „Baumeistern der anderen Moderne“. Damit gemeint ist, dass Döllgast und Schwarz einen konservativen Ansatz verfolgten – entgegen den Vertretern der sogenannten „radikalen Moderne“.

Was den Fotografen auszeichnet, ist sein Verständnis für ein Bauwerk – er ist selbst Architekt. Bevor er mit dem Fotografieren beginnt, setzt er sich mit dem Bauwerk auseinander: er eignet sich den Bau in seiner architektonischen Struktur und mit den Details an und sucht Standpunkte, von denen aus er das architektonische Konzept am besten erfassen kann. Dabei geht es ihm darum, die Kernidee des Architekten verständlich zu machen: „Ich will Architektur zeigen, wie sie ist.“

Rudolf Schwarz, St. Theresia, Linz, 1956 – 62. Foto: Klaus Kinold
Rudolf Schwarz, St. Theresia, Linz, 1956 – 62, Innenansicht. Foto: Klaus Kinold
Rudolf Schwarz, St. Anna, Düren, 1951 – 56. Foto: Klaus Kinold
Rudolf Schwarz, Pfarrkirche St. Michael, Frankfurt am Main, 1952–56, Innenansicht. Foto: Klaus Kinold

Hans Döllgast und Rudolf Schwarz

Hans Döllgast (1891 – 1974) ist vor allem für seine „schöpferischen Wiederherstellungen“ von kriegszerstörten Bauten in München nach 1945 bekannt geworden: die Basilika St. Bonifaz, die großen Friedhöfe und insbesondere die Alte Pinakothek. Hier setzte er neue Ziegel in die Fassade, welche die Wunden des Krieges am Gebäude „heilten“ – dennoch bleibt die Geschichte lesbar.

Rudolf Schwarz (1897 – 1961), der bei Hans Poelzig studierte, zählt zu den großen Meistern des Kirchenbaus im 20. Jahrhundert. Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg plante er in ganz Deutschland über vierzig Kirchen, die vermitteln, dass „moderne“ Kirchen Emotionen erzeugen können.

Rudolf Schwarz, St. Theresia, Linz, 1956 – 62. Foto: Klaus Kinold
Rudolf Schwarz, St. Theresia, Linz, 1956 – 62, Innenansicht. Foto: Klaus Kinold
Rudolf Schwarz, St. Anna, Düren, 1951 – 56. Foto: Klaus Kinold
Rudolf Schwarz, Pfarrkirche St. Michael, Frankfurt am Main, 1952–56, Innenansicht. Foto: Klaus Kinold

Zwei Baumeister der anderen Moderne

Bei der Ausstellung handelt es sich um eine Kooperation des Aut und des Archiv für Baukunst. Im Aut werden die Bauten von Hans Döllgast und Rudolf Schwarz gezeigt. Ausgestellt sind Fotografien von Klaus Kinold sowie Publikationen von den und über die beiden Architekten. Im Archiv für Baukunst liegt der Schwerpunkt auf dem Schaffen von Klaus Kinold.

Die Ausstellung findet vom 9. März bis 9. Juni 2018 statt.

Ausstellungsorte

Aut. Architektur und Tirol
Lois Welzenbacher Platz 1
6020 Innsbruck, Ebene 0 – 2

Archiv für Baukunst
Forschungsinstitut der Universität Innsbruck
Lois Welzenbacher Platz 1
6020 Innsbruck, Ebene 6

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