Zum neunten Mal verlieh der Callwey Verlag in Frankfurt den Häuser des Jahres-Award. hehnpohl architekten bda überzeugten die Jury mit ihrem Projekt “Respekt” in Münster.
Handformziegel, Sichtbeton und Holz
Alle Fotos: hehnpohl architekten bda
Am 25. September 2019 fand in Frankfurt am Main die neunte Verleihung des Häuser des Jahres-Awards statt. hehnpohl architekten bda aus Münster gewannen den mit 10 000 Euro dotierten Preis für ihr Projekt “Respekt” in der Altstadt von Münster. Die Jury vergab den ersten Preis an das Architekturbüro von Christian Pohl und Marc Hehn, weil das Haus Rücksicht auf den städtebaulichen Kontext nehme, was Höhe und Masse angeht, und weil das Innere mit einer spannenden Raumfolge aufwarte.
Aus dem Urteil der Jury: ” Dieses kleine Haus ist ein würdiger Gewinner in einem Architekturpreis, der sich mit seinem unzeitgemäßen Thema des freistehenden Einfamilienhauses angeblich dem Flächenfraß und der Zersiedlung verschrieben hat. Es geht auch anders, frohlockt das kleine Haus in der Reihe: Und das auch noch sehr gut, nickt die Jury.”
Maßstäblich fügt sich das neue Haus giebelständig in die Altstadt ein. Die Buddenstraße weist im Bereich des Grundstücks drei Fluchten auf – die der west- und östlich angrenzenden Häuserzeilen sowie die der Grundstücksgrenze. Radikal nimmt die FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. diese Linien auf: Sie verspringt horizontal und schiebt sich zugleich vertikal – eine zeitgemäße Interpretation mittelalterlicher Auskragungen – in den Straßenraum. Drei Öffnungen, im Erdgeschoss in KupferKupfer: Kupfer wird in der Fassadentechnik oft als Material für Dachrinnen, Abdeckungen und Verkleidungen eingesetzt. Es ist robust, langlebig und witterungsbeständig. ausgeführt, im ersten Obergeschoss als Eckverglasung mit tiefem Fassadeneinschnitt und im zweiten Obergeschoss als Öffnung mit geringerer Tiefe, sorgen dafür, dass der Buddenturm stets im Blick bleibt. Die Fassade setzt sich dabei aus farblich zwischen hellrot, blau, braun und violett changierenden, in Belgien gefertigten und in einem traditionellen Ringofen gebrannten Handformziegeln zusammen.
Dass Marc Hehn und Christian Pohl allerdings auch gekonnt mit SichtbetonSichtbeton: Ein Beton, der von außen sichtbar bleibt und dessen Oberfläche eine ästhetische Wirkung erzielt. und HolzHolz: Ein natürlicher Werkstoff, der zur Herstellung von Schalungen und Gerüsten genutzt werden kann. Es wird oft für Bauvorhaben im Bereich des Holzbaus verwendet. umgehen können, zeigt sich im Inneren des Massivbaus: Ein expressives Sichtbetontreppenhaus erschließt die vier Geschosse, Wände und Decken wurden ebenfalls in rohem Beton belassen. Für die Fensterist eine Öffnung in der Wand eines Gebäudes, die Licht, Luft und Blick nach draußen ermöglicht. Es gibt verschiedene Arten von Fenstern, die sich in Größe, Form und Material unterscheiden können. Das Fenster ist ein wesentlicher Bestandteil der Gebäudearchitektur und hat sowohl funktionale als auch ästhetische Bedeutung. Es ist eine… wurde Holz verwendet, es überzieht die Böden und die Giebeluntersicht. Zufriedenstellend würden Christian Pohl und Marc Hehn das Ergebnis wohl nennen. Ausgezeichnet, nennt es die Jury.
Weitere Ehrungen
Die Auszeichnung ging an:
Die Anerkennungen erhielten:
Jan Weiler / Katharina Matzig: Häuser des Jahres. Die besten Einfamilienhäuser 2019. Callwey: München 2019. ISBN 978-3-7667-2425-0.
332 Seiten, 550 farbige Abbildungen und Pläne, 23 x 29,7 cm, gebunden, € [D] 59,95; € [A] 61,70; sFr. 79,00
Weitere Infos zum Wettbewerb finden Sie hier.
Der Baumeister ist Medienpartner des Wettbewerbs Häuser des Jahres.