06.09.2017

Event

Gezeichnete Welten

Die Ausstellung “Gezeichnete Welten. Alvin Boyarsky und die Architectural Association” ist bis 24. September 2017 in der Tchoban Foundation in Berlin zu sehen.

Sophie Charlotte Hoffmann befragte die Kuratoren Jan Howard und Igor Marjanović

 

BAUMEISTER: Die Ausstellung zeigt etwa 50 zeitgenössische Architekturzeichnungen. Welche bekannten Architekten sind vertreten?

TCHOBAN FOUNDATION: Viele, das macht die Ausstellung so spannend. Unter 
anderem Alexander Brodsky, Coop Himmelb(l)au, Peter 
Eisenman, Frank Gehry, Zaha Hadid, John Hejduk, OMA/Rem Koolhaas, Daniel Libeskind und Bernard Tschumi, 
um nur einige zu nennen.

B: Aus welcher Zeit stammen die ausgestellten Arbeiten?

T F: Die Arbeiten umfassen einen Zeitraum von etwa zwanzig Jahren, von den späten 1960ern bis 1988.

 

 

B: Was ist das Besondere an den Zeichnungen?

T F: Man bekommt Zeichnungen aus dieser Zeit ziemlich selten öffentlich zu sehen, daher sind sie so wichtig für die zeitgenössische Architektur. Die Ausstellung zeigt den 
visionären Geist verwirklichter und unverwirklichter 
Projekte sowie die rasche Auflösung singulärer Maß­stäbe und das Aufblühen 
unterschiedlicher Herangehensweisen. Viele der Zeichnungen zeigen Ideen und 
visuelles Vokabular, die sich schon lange formten, bevor die ersten Gebäude der 
Architekten gebaut wurden.

B: Für Alvin Boyarsky, Kunstsammler und langjähriger Vorsitzender der Architec­tural Association School 
of Architecture in London, 
waren Architekturzeichnungen mehr als nur ein Darstellungsmedium, sondern auch…?

T F: Richtig, Boyarsky legte erstmals größten Wert auf Kunst und Konzept der Zeichnung, indem er eine einzigartige Konstellation von Lehrstudios, Ausstellungen und Publikationsprojekten schuf. Für ihn waren diese Zeichnungen nicht bloß eine Darstellungsweise, sondern eine 
eigenständige Form der 
Architektur. Die Ausstellung stellt ein visuelles Protokoll dieser kreativen Auseinandersetzung dar, bei der die Architekten versuchten, 
jeweils ihre eigene, einzigartige visuelle Sprache zu entwickeln.

 

 

Mehr dazu im Baumeister 9/2017

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