Auf der diesjährigen Biennale findet man ein durchaus buntes Allerlei an Beiträgen. Im zentralen Pavillon der Giardini verbirgt sich eine ganz besondere Installation, die unter dem Namen „Everyday Wonders“ dem Mailänder Architekten und Designer Luigi Caccia Dominioni gewidmet ist. Neugierige Besucher werden belohnt – dieses überraschende Kleinod beherbergt eine äußerst liebevoll von Cino Zucchi Architetti gestaltete Ausstellung. Gezeigt werden Modelle, Bilder und Originalpläne der Bauten des innovativen italienischen Baukünstlers.
Bereits 1936, nach dem Studienabschluss am Politecnico di Milano, eröffnete Caccia Dominioni sein erstes Studio. Später gründete er mit Kollegen eine Designfirma. Seine Arbeit verweist auf eine ganzheitliche Auffassung von Architektur und Innenarchitektur. Caccia Dominioni zeichnete insbesondere für Bauten in seiner Heimatstadt Mailand verantwortlich, wie etwa die Sanierung der Piazza San Babila in der Nähe des Doms, den Innenausbau der Biblioteca und der Pinacoteca Ambrosiana oder das Mehrzweckgebäude am Corso Italia. 2016 verstarb er im stattlichen Alter von 102 Jahren.
Der Ausstellungsraum im zentralen Pavillon der Biennale wird von einer geheimnisvollen, schwarzen Kuppel und einem schweren Betontisch konturiert. Die Betonscheibe des Tisches zeigt auf ihrer Oberfläche den Stadtplan Mailands und wird von Fotografien der Bauten Caccia Dominionis umrahmt. Im Inneren der Kuppel wechselt die Farbgebung zu Mauve. Hier sind Pläne und Fotos von Lobbyhallen, Treppenläufen und Gebäudefassaden zu sehen. Gekantete Kupferbleche dienen als Informationstäfelchen und fixieren die Exponate. Caccia Dominionis ausgestellte städtische Architekturen demonstrieren ein ästhetisch reizvolles Verständnis von Urbanität, durch Cino Zucchis Ausstellungsgestaltung liebevoll inszeniert.
Alle Fotos: Mark Kammerbauer.