Ein Monolith
Am 1. Februar wurden die Ergebnisse des Deutschen Ziegelpreises 2019 bekannt gegeben: 120 Einreichungen energetisch vorbildlicher Ziegelprojekte aus ganz Deutschland machten der Jury unter Vorsitz von Piero Bruno aus dem Berliner Büro Bruno Fioretti Marquez die Entscheidung schwer. Die hohe gestalterische Qualität führte schließlich zu einer großen Zahl an Auszeichnungen – zwei Hauptpreisen, sechs Sonderpreisen verschiedener Kategorien und acht Anerkennungen.
Der Hauptpreis für monolithisches Bauen ging verdient an Harris + Kurrle Architekten aus Stuttgart für die Stadtbibliothek in Rottenburg am Neckar. Die Jury lobte „die sensible Setzung des bemerkenswerten Neubaus als kommunikativem und kontemplativem Ort im Gefüge der Stadt“. Außerdem würdigte sie das öffentliche Gebäude für den gekonnten, kreativen Umgang mit monolithischen Außenwandkonstruktionen aus hochwärmedämmenden Ziegeln.
Eine Erweiterung
Den Hauptpreis für mehrschalige Bauweise erhielt der bemerkenswerte Erweiterungsbau des Philosophischen Seminars der Universität in Münster von Peter Böhm Architekten aus Köln. „Das bescheiden als ,Regalwand‘ bezeichnete Bauwerk bezieht das denkmalgeschützte Bestandsgebäude geschickt ein und bildet eine attraktive FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. gegenüber dem historischen Fürstenberghaus“, so die Jury. „Der haptische ZiegelZiegel: Der Ziegel ist ein massives Baumaterial, das aus Ton oder Lehm gebrannt wird. Es gibt verschiedene Arten von Ziegeln, die jeweils für unterschiedliche Zwecke verwendet werden. wird in diesem Fall zum Synonym für sinnliche Ausstrahlung und geschickt reduzierte, ornamentale Anmutung.“
Ein Sonderpreis für Energieeffizienz
Auch mehrere Sonderpreise wurden vergeben, darunter auch einer für „Kostengünstigen, energieeffizienten Geschosswohnungsbau“. Den gewann das Ulmer Büro Braunger Wörtz Architekten mit ihrem Projekt Vorwerkstraße 23/1 In Neu-Ulm. Der Neubau der Neu-Ulmer Wohnungsbaugesellschaft (NUWOG) umfasst 31 öffentlich geförderte, barrierefreie Mietwohnungen in einem sechsgeschossigen Baukörper und ist als KfW-Effizienzhaus 70 konzipiert. Die Jury: „Die unkomplizierte Ausführung mit monolithischen Ziegelaußenwänden, die mit einem Weißzement-Kratzputz, der keinen Anstrich benötigt, versehen sind, gewährleistet diesem Wohngebäude ein wartungsarmes, langes Leben.“
Auslober: Ziegelzentrum Süd e.V. in Kooperation unter anderem mit dem
Bundesministerium des Innern
www.ziegel.com
Die Ausstellung ist bis zum 15. Februar 2019 im Haus der Architektur, Waisenhausstraße 4 in München zu sehen. Anschließend geht sie auf Wanderschaft in verschiedene Hochschulen.
Fotos: Roland Halbe; Lukas Roth; Erich Spahn