In der historischen Altstadt von Bozen steht ein neues Wohnhaus in der Museumstraße 42, das einmal die alte Druckerei der Athesia-Verlagsgruppe war. Das von NOA Architektur gestaltete Gebäude setzt sich mit der Typologie des Stadthauses auseinander und integriert sich in das bestehende Stadtgefüge. Die Planung geht auf eine Initiative zur Schaffung von Wohnraum im Zentrum zurück, die 2016 begann. 2019 wurde NOA mit der architektonischen Ausarbeitung des Bauvorhabens beauftragt. Das Gebäudevolumen stand bereits fest, entworfen vom Planungsbüro Planpunkt.
Einbindung in die städtische Struktur
Das neue Wohnhaus übernimmt die Formensprache historischer Gebäude in der Umgebung. Die denkmalgeschützte FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. zur Museumstraße wurde restauriert, wobei ursprüngliche Mosaike freigelegt wurden. Der Neubau erstreckt sich 75 Meter in den Innenhof und orientiert sich mit seinen Hauptfassaden nach Osten und Westen. Die Struktur besteht aus Ziegelbetonbauweise mit sieben oberirdischen Stockwerken und vier unterirdischen Ebenen, die als Tiefgarage dienen.
Das Erdgeschoss sowie das erste Untergeschoss sind für Gewerbenutzungen vorgesehen, während die oberen Etagen ausschließlich Wohnzwecken dienen. Insgesamt umfasst das Gebäude 48 Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen.
Fassadengestaltung als Bezug zur Umgebung
NOA entwickelte verschiedene Fassadenstudien und analysierte die historischen Gebäude der Umgebung. Die Fassadengliederung des Neubaus basiert auf der traditionellen Differenzierung von Sockel, Hauptfassade und Attikageschoss, ein Prinzip, das sich seit der Renaissance etabliert hat.
Das Sockelgeschoss ist 4,5 Meter hoch und mit Reliefputz in Erdtönen gestaltet. Eine feine Gesimslinie trennt es von den oberen Geschossen, die mit einer feinkörnigen Putzoberfläche versehen sind. Farbliche Abstufungen betonen das Fassadenvolumen. Das zurückgesetzte Attikageschoss greift diese Struktur mit einer dunkleren Farbgebung auf.
Lichtführung und Wohnraumgestaltung
Die Architektur nutzt Trichterfensterlaibungen, um TageslichtTageslicht: Natürliches Licht, das während des Tages durch die Fenster oder Oberlichter in ein Gebäude strömt. optimal zu lenken und Sichtbezüge zu erweitern. Diese Gestaltung erinnert an Fassadenlösungen aus historischen Stadtquartieren im Alpenraum. Fensterist eine Öffnung in der Wand eines Gebäudes, die Licht, Luft und Blick nach draußen ermöglicht. Es gibt verschiedene Arten von Fenstern, die sich in Größe, Form und Material unterscheiden können. Das Fenster ist ein wesentlicher Bestandteil der Gebäudearchitektur und hat sowohl funktionale als auch ästhetische Bedeutung. Es ist eine… und Loggien sind rhythmisch in das Fassadenkonzept integriert. BrüstungenBrüstungen: Der Teil eines Gebäudes zwischen einer Fußbodenoberkante und einem Fenster oder Balkon. aus GlasGlas ist ein transparentes, sprödes Material, das durch Erhitzen von Sand, Kalk und anderen Inhaltsstoffen hergestellt wird. Es wird oft in der Architektur verwendet, um Fenster, Türen, Duschen und andere dekorative Elemente zu kreieren. Glas ist langlebig, stark und vielseitig, und kann in verschiedenen Farben und Texturen hergestellt werden…. sorgen für TransparenzTransparenz: Transparenz beschreibt die Durchsichtigkeit von Materialien wie Glas. Eine hohe Transparenz bedeutet, dass das Material für sichtbares Licht durchlässig ist. und lassen die Loggien optisch zurücktreten.
Die Wohnungen an der Museumstraße sind besonders großzügig gestaltet. Historische Bauelemente, wie ein Erker im rekonstruierten Turm, wurden in die Grundrisse integriert. NOA war neben der Architektur auch für die Innenraumgestaltung zuständig. Bodenbeläge, Sanitäreinrichtungen und Küchen wurden eigens für das Projekt entworfen.
Erschließung und Gemeinschaftsräume
Das Gebäude verfügt über zwei Treppenhäuser, die durch einen Korridor verbunden sind. Ein Treppenhaus ist über einen seitlichen Eingang in der Museumstraße erreichbar und führt im ersten Stockbezeichnet den Rahmen, der insbesondere bei Türen und Fenstern um das bewegliche Element herum angebracht wird. Er dient zur stabilen Integration des beweglichen Teils in die Wand und ermöglicht es, die Türen oder Fenster zu öffnen und zu schließen. zu einem Stuck-verzierten Atrium. Das zweite Treppenhaus ist vom Innenhof zugänglich. Eine große begrünte Terrasse im ersten Stock ergänzt die gemeinschaftlich genutzten Flächen.
Projektübersicht
- Standort: Museumstraße 42, Bozen
- Bauherr: Athesia AG
- Architektur, Fassadengestaltung, Innenraumkonzept: NOA
- Planung Tiefbau: Planpunkt
- Projektmanagement und Hochbauleitung: Baubüro
- Baubeginn: Mai 2022
- Geplante Fertigstellung: November 2024
- VolumenVolumen: Das Volumen beschreibt das Raummaß bzw. die Größe eines Körpers oder Behälters in Kubikmetern oder Litern.: 16.820 m³
- Bruttogeschossfläche: 4.980 m²
Das Projekt in der Museumstraße 42 zeigt eine moderne Interpretation des Stadthauses in einem denkmalgeschützten Kontext. Durch gezielte gestalterische Entscheidungen verbindet es Alt und Neu, historische Elemente und zeitgemäße Architektur.
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