Bestand weiterbauen und Umnutzung, das sind die Schlagworte, wenn es um die künftigen Architekturaufgaben geht. Diese Ausgabe zeigt, wie ältere und alte Gebäude durch klugen UmbauUmbau ist ein Begriff, der sich auf die Veränderung oder Renovierung eines bestehenden Gebäudes oder Raums bezieht. nicht nur erhalten, sondern auch neu interpretiert werden. Denkmalpflege und zeitgemäße Ansprüche treffen aufeinander.
Stapeln und Weiterbauen
„Weiterbauen“ – das klingt nach Pragmatismus, nach Improvisation, nach Fortschritt ohne Umwege. Und vielleicht genau danach, was wir in diesen Zeiten am meisten brauchen. Denn unsere Welt verändert sich rasant: Klimakrise, Materialknappheit, neue Technologien – und dazwischen wir, die Architekturschaffenden, die aus dem Vorhandenen etwas Neues formen müssen.
Mutig bauen
Doch steckt im Weiterbauen nicht viel mehr als bloß eine Notwendigkeit? Vielleicht ist es sogar unsere größte Chance. Eine Chance, die Vergangenheit mit der Zukunft zu verweben, Bestehendes zu bewahren und es gleichzeitig weiterzudenken. Eine Chance, nicht abzureißen, sondern umzunutzen, nicht zu verschwenden, sondern zu transformieren.
Bereit für Veränderung
Und genau hier kommt unsere Bauindustrie ins Spiel. Nie waren unsere Werkzeuge präziser, unsere Daten intelligenter, unsere Möglichkeiten grenzenloser. Digitale Zwillinge geben uns einen nie dagewesenen Blick in die Potenziale von Bestandsbauten. Künstliche Intelligenz berechnet in Sekunden, wo wir besser sanieren statt abreißen könnten. Zirkuläre Bauweisen machen aus dem Rückbau wertvolle Ressourcen für die Zukunft. Der Bestand ist keine Last – er ist unsere größte Ressource. Deshalb werfen wir in dieser Ausgabe einen Blick auf all jene, die genau das bereits heute umsetzen. Wir zeigen, wie KI-gesteuerte Gebäudemodelle Sanierungsprojekte revolutionieren, warum Städte zu Rohstofflagern werden und wie Architekten weltweit den Bestand als kreative Spielwiese entdecken. Vom UpcyclingUpcycling – Der Prozess, bei dem Abfallprodukte oder Materialien in Produkte von höherem Wert umgewandelt werden. historischer Bauten über modulare Holzsysteme bis hin zu smogfressenden FassadenFassaden sind die Außenwände von Gebäuden, die zur Straße hin sichtbar sind. – die Innovationen sind da, wir müssen sie nur nutzen.
Weiterdenken und umsetzen
Diese Ausgabe ist ein Plädoyer für den Mut, den Wandel nicht als Hindernis, sondern als Einladung zu verstehen. Denn wir haben die Werkzeuge, wir haben das Wissen – jetzt brauchen wir die Entschlossenheit, unsere gebaute Welt zukunftsfähig zu machen. Lassen Sie uns also nicht auf das Weiterbauen blicken wie auf eine Kompromisslösung. Sondern wie auf das, was es wirklich ist: die intelligenteste, nachhaltigste und schönste Form der Architektur. Ich freue mich schon sehr auf Ihre Rückmeldungen zu dieser Ausgabe. Viel Freude beim Lesen!
Herzlichst, Tobias Hager
Chefredakteur
t.hager@georg-media.de
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Im Februar handelte unsere Baumeister-Ausgabe von Räumen der Begegnung und Projekten mit sozialen Komponenten. Lesen Sie hier mehr dazu!