Die Pinakothek der Moderne in München präsentiert ab dem 13. März 2025 eine Ausstellung, die Architektur und Landschaftsgestaltung neu denkt: „Trees, Time, Architecture!“ rückt das Zusammenspiel von Bäumen und gebauten Strukturen ins Zentrum und betont die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels in der Baukultur. Der Fokus liegt auf dem Entwerfen von Prozessen statt fertiger Objekte – ein Ansatz, der die komplexe Zeitlichkeit von Bäumen mit einbezieht.

Bäume als Baupartner
Bäume zählen zu den ältesten und komplexesten Lebewesen der Erde. Ihr langsames Wachstum und ihre lange Lebensdauer stehen im Kontrast zur oft kurzfristigen Planungslogik von Architekturprojekten. Dennoch bergen sie große Potenziale für die Gestaltung urbaner Räume: Mit ihren ausladenden Kronen und ihrer Verdunstungsleistung können sie Hitzeinseln in Städten abmildern und das Mikroklima verbessern. Gleichzeitig sind sie durch KlimawandelKlimawandel – Eine langfristige Veränderung des Klimas, die aufgrund von menschlichen Aktivitäten wie der Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht wird. und Umweltveränderungen zunehmend bedroht.
Ausstellungskonzept und Ziele
Die Ausstellung stellt Projekte aus verschiedenen kulturellen Kontexten und Klimazonen vor, die zeigen, wie sich Architektur und Landschaftsarchitektur auf nachhaltige Weise mit Bäumen verknüpfen lassen. Die gezeigten Arbeiten verdeutlichen die Herausforderungen und Chancen, die ein integrativer Planungsansatz bietet.
Das Konzept der Ausstellung greift auf die Forschungsansätze des Gebiets der Baubotanik zurück, das an der Technischen Universität München unter der Leitung von Ferdinand Ludwig entwickelt wurde. Dieser Ansatz nutzt das Wachstum von Bäumen gezielt als konstruktives Element und verbindet wissenschaftliche Methoden mit künstlerischen Praktiken, indigenem Wissen und modernen Technologien.
Publikation und weiterführende Inhalte
Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Mini-Symposium, das am 11. März 2025 im Oskar von Miller Forum stattfindet. Fachleute aus Architektur, Landschaftsarchitektur und Kunst diskutieren dort die dynamischen Wechselwirkungen zwischen Baum, Zeit und gebauten Strukturen.
Zusätzlich wird ein umfangreiches Rahmenprogramm angeboten, das die Thematik in Vorträgen, Workshops und Gesprächen vertieft.
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein umfangreiches Magazin unter dem Titel „Trees, Time, Architecture!: Entwerfen im Wandel“, herausgegeben von Andjelka Badnjar Gojnić, Kristina Pujkilović, Ferdinand Ludwig und Andres Lepik. Die Publikation vereint Essays, Interviews und Projektbeispiele und ist im Park Books Verlag erschienen.
Fazit
„Trees, Time, Architecture!“ fordert ein Umdenken in der Baukultur ein und bietet innovative Ansätze für einen nachhaltigen Umgang mit der natürlichen Umwelt. Gerade in Zeiten des Klimawandels verdeutlicht die Ausstellung, wie entscheidend es ist, Bäume als aktive Akteure der Architektur zu begreifen und ihre Potenziale gestalterisch einzubeziehen.
Hier gehts zur Website der Pinakothek der Moderne.