25.09.2019

Event

Transformationen in München

Die Ausstellung TRANSFORMATIONEN der Architekturgalerie München läuft bis zum 2. November. (Foto: Architekturgalerie München)


Schwammerl im Bunker

Alles ist Veränderung. Das sehen nicht nur Heraklit und Buddha so, sondern auch unser Kolumnist Mark Kammerbauer. Er empfiehlt dazu die Ausstellung TRANSFORMATION der Architekturgalerie München, die vom 26. September bis 2. November läuft.

Was tun Architekten mit bestehenden Gebäuden? Sie verändern sie. Alles ist Veränderung; Veränderung ist die einzige Wahrheit – zumindest darin waren sich Heraklit und Buddha einig. Wenn man darüber nachdenkt, stellt man fest, dass es für die persönliche Biografie genauso zutrifft: In der Jugend sind es die erwarteten Überraschungen und mit zunehmendem Alter die Überraschung über die eigenen Erwartungen (und deren Erfüllung), die auf die mächtigen Auswirkungen von Veränderungen verweisen. Somit ist Transformation nicht nur ein Modewort, das in der Architektenszene gegenwärtig herumgeistert. Womöglich ist es Ausdruck einer fundamentalen Wahrheit, die sich hinter dem Begriff verbirgt.

Neulich zelebrierte die Architekturgalerie München im Hochbunker das Prinzip der Transformation räumlich-gestalterisch. Das Architektur- und Generalplanungsunternehmen Burckhardt+Partner, 1951 in Basel gegründet und gegenwärtig an Standorten in der Schweiz und Deutschland aktiv, hat zusammen mit der Architekturgalerie den Hochbunker baulich verändert. Dies ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg, den markanten Ort weiter in ein Architekturzentrum für München zu verwandeln. Zu den Veränderungen zählen neue Durchwegungen, die durch den fast meterdicken Beton gesägt wurden, ein Dunkelbeet für Schwammerl in einem der von der Aussenwelt hermetisch getrennten Räume des Bunkers, illusionistisch anmutende Lichtwände, die einen fiktiven Ausblick (nach Basel) suggerieren sowie eine raumgreifende Klangperformance von Adam Weisman (als subtiles Spiel mit der Wahrnehmung der Besucher). Hoch oben entlang der Fassade wurde die Beschriftung des Künstlers Christoph Brech über drei Seiten gefaltet und kündigt programmatisch die UMWANDLUNG des Gebäudes an.

Fortgesetzt wird die Transformationsschau am 26. September 2019 ab 19:00 Uhr im Standort der Architekturgalerie in der Türkenstrasse. Hier werden Werke von Burckhardt+Partner präsentiert. Ausnehmend bekannt ist das Büro für den Bau des Bundesministeriums der Verteidigung im Bendlerblock in Berlin, zu nennen ist auch die Sanierung und der Neubau der Bibliotheken am Bauhaus Dessau. Zur Eröffnung begrüssen Nicola Borgmann von der Architekturgalerie und Wolfgang Hardt von Burckhardt+Partner die Besucher, um über das transformative Potential architektonischen und städtebaulichen Schaffens nach den Beispielen der vorgestellten Bauten zu diskutieren. Die Ausstellung läuft bis zum 2. November 2019.

Wert der Kooperation innerhalb der Architekturkultur

Eine weitere Veranstaltung zum Thema Transformationen findet im Bunker in der Blumenstrasse 22 am Montag, den 7. Oktober 2019 um 20 Uhr statt, am ersten Tag der Expo Real. Nach einer Begrüssung durch die Gastgeberin, Nicola Borgmann von der Architekturgalerie München, werden Thomas Behr und Kent Jackson von SOM (Skidmore, Owings & Merrill) mit Philipp Brühlmeier und Oliver Henninger von Burckhardt+Partner unter der Moderation von Alexander Gutzmer, dem Chefredakteur des Baumeisters, über den Wert der Kooperation innerhalb der Architekturkultur diskutieren.

 

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