15.04.2015

Gewerbe

Tischlein deck dich

Die Eweiterung des Steierecks als räumliches Cluster / © pierer.net

Im Stadtpark Wien steht das „Steirereck“, ein renommiertes Restaurant. Das junge Wiener Büro PPAG hat den Gastraum erweitert, indem es die einzelnen Essplätze als ausufernde Cluster in den angrenzenden Parkraum purzeln lässt.

Die Eweiterung des Steierecks als räumliches Cluster / © pierer.net
Öffnung zum Stadtpark / © pierer.net
Kräutergarten auf dem Dach / © pierer.net
Innen und Aussen / © pierer.net
Geschützte Nische mit Blickbezug / © pierer.net
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Die Übergangszone zwischen Alt und Neu / © pierer.net
Der alte Speisesaal wurde ebenfalls umgestaltet / © pierer.net
Lageplan
Grundriss

Obwohl das Steirereck erst vor einigen Jahren umgebaut wurde, waren die Betreiber mit dem räumlichen Konzept nicht zufrieden. Als Folge wurde ein Wettbewerb ausgelobt, der eine komplette Neustrukturierung und eine bessere Anbindung an den Stadtpark vorsah. PPAG nahmen den Esstisch als kleinste Einheit ihres Entwurfs und gewannen den Wettbewerb.

Als Resultat ist ein Gebäudeensemble entstanden, das dem Gast viel Intimität bietet und gleichzeitig den Charakter eines Speisesaals wahrt. Die Tische sind in einzelnen Clustern untergebracht, die sich fingerförmig in den Park hinein verzweigen. Jeder Tisch erzeugt eine Art Ausbuchtung in der Fassade und im Innenraum. Er öffnet sich nach außen und liegt im Innern geschützt in der ihm zugeordneten Nische. Zusätzlich sorgen elektrisch betriebene Hebefenster für große Öffnungen und eine Anbindung nach draußen.

Die einzelnen Cluster erzeugen eine Abfolge von Höfen, die als subtrahierte Fläche des Gebäudevolumens in Terrassen umgewandelt werden. Durch Sitzstufen verzahnen sie sich mit dem Park. Auf der dazugehörigen Dachlandschaft ist der Kräutergarten für das Restaurant untergebracht.

Für die Fassade wählten die Architekten leicht reflektierende Metallpaneele, die den expressiven Körpern der einzelnen Cluster die Massivität nehmen und die Umgebung spiegeln. Im alten Speisesaal wird die Materialität der Fassade aufgegriffen und so ein Bezug zwischen alt und neu hergestellt. Hier gibt es eine Neuzonierung des Raums durch die Metallpanelle. An der Decke schwebt zudem eine Art Höhenschichtenmodell, das als Abhängung die Fensterstürze kaschiert und auf die unterschiedlichen Höhen der Drehtüren abgestimmt ist.

Zwei Jahre Planungs- und Bauzeit waren für die Realisierung des Projekts nötig. Gebaut wurde während des laufenden Betriebs. Die Architekten haben in dieser Zeit viele unterschiedliche Ideen gebündelt und Speiseräume geschaffen, die den kulinarischen Anspruch des Steirerecks architektonisch widerspiegeln.

Fotos: © pierer.net

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