Der Platz dient als „Salon“ der Bahnstadt für Bewohner und Beschäftigte sowie als urbaner Treffpunkt und Veranstaltungsort. Er soll sich einerseits in seine Umgebung einfügen, andererseits aber auch ein markanter „Leuchtturm“ für sein Umfeld sein. Mit den verwendeten Elementen und Materialien der Randbereiche nehmen Behnisch Architekten Bezug zur Gestaltung der Bahnstadt auf und verbinden die Schwetzinger Terrasse mit ihrem städtischen Umfeld.
Im nördlichen Teil des trapezförmigen Platzes befindet sich eine Kindertagesstätte samt Außenbereich. Der Garten der Kita ist ein modern gestalteter Spielplatz mit Sandkästen, Kletterwand, Rutsche und einem Kirschhain. Ein Zaun aus Holzlamellen bietet Sichtschutz, während Sträucher und Gräser in einem Pflanzbett die Grenze zwischen Kita-Bereich und öffentlichem Raum markieren. Das markante, fünfeckige und mit Holzlamellen verkleidete Gebäude im Stil einer Holzburg mit Wassergraben und Zugbrücke haben Behnisch Architekten ebenfalls als Passivhaus gebaut. Bemerkenswert ist, dass auch in der Kita Erneuerbare Energien fester Bestandteil des pädagogischen Konzepts sind.
Der zentrale Bereich der Schwetzinger Terrasse ist als offene Fläche gestaltet, aus deren Belag Wasserfontänen sprudeln. Einzelne Bäume und großzügig geplante Sitzbänke ziehen sich durch den Platz und flankieren das Wasserspiel. Den südlichen Abschluss des Platzes bildet der „Stadtbalkon“. Kirschbäume lockern in unregelmäßigen, organisch gestalteten Aussparungen im Asphalt das Bild auf und verdichten sich zu einem Hain. Der Stadtbalkon wird somit zum schattigen Aufentshaltsort und ist zugleich ein funktionaler Durchgangsraum.
Ob mit dem neuen Quartier die Stadt der Zukunft entsteht, wird sich zeigen. Kritiker sprechen von einer Schlafstadt oder Trabantensiedlung. Die Wohnungen sind jedoch bereits alle verkauft. Heidelberg verfolgt mit seinem ambitionierten Projekt Bahnstadt ehrgeizige Pläne und will bis 2050 den Energieverbrauch der gesamten Stadt halbieren. Dass die Heidelberger ein grünes Händchen haben, bewiesen sie schon bevor die umfangreichen Bauarbeiten für die Bahnstadt begannen: Unter anderem wurden 3.500 Eidechsen von Hand aufgesammelt und im benachbarten Biotop ausgesetzt.
Dieser Beitrag ist eine Zusammenarbeit mit unserer Schwesterzeitschrift Garten + Landschaft.