10.03.2020

Event

Kein Happy End für Bundesstiftung Bauakademie und Pronold


Pronold verabschiedet sich

Vor dreieinhalb Monaten wurde die Bekanntgabe von Florian Pronold (SPD) als Gründungsdirektor der Bundesstiftung Bauakademie verkündet. Was folgte war Kritik. Gelinde gesagt. Jetzt zieht Pronold sich zurück. Etwas, auf das wohl viele hofften.

Es war November 2019. Was hier an den Klassiker Blade Runner erinnert, thematisiert eine andere Dystopie: Einen vermeintlich unfachkundigen Politiker als Gründungsdirektor der Bundesstiftung Bauakademie bekannt zu geben, war für die Architektur- und Kulturwelt eine dystopische Vorstellung. Eine, die nicht einfach akzeptiert wurde. Auf die Ernennung von Florian Pronold (SPD) als Gründungsdirektor der Bundesstiftung Bauakademie folgten Proteste, darunter ein offener Brief, der innerhalb weniger Wochen 500 Unterschriften (Stand 13.12.2019) versammelte. Die Kritik und Forderungen darin waren deutlich: „Herr Pronold kann keine einzige der geforderten fachlichen Kompetenzen aufweisen.“ Das intransparente Auswahlverfahren solle neu aufgerollt werden. Eine fachlich kompetentere Findungskommission solle einen Kandidaten wählen, der schlicht den geforderten Qualifikationen der Ausschreibung entspricht. Im Dezember reichten schließlich zwei abgelehnte Bewerber Klage ein – mit Erfolg. Am 07. Januar verhandelte das Berliner Arbeitsgericht die erste Klage und erließ eine einstweilige Verfügung. Das Ergebnis: Pronold durfte das Amt vorerst nicht antreten und wehrte sich zwei Wochen später mit Unterlassungsklagen und anderen juristischen Mitteln.

Und nun? Heute, am 10. März gibt Pronold auf seiner Homepage bekannt, dass die Aufnahme seines Postens als Direktor der Bundesstiftung Bauakademie frühestens zum 15. August möglich wäre. Durch die Verzögerung von dreieinhalb Monaten könne er sich vorher nicht mehr ehrenamtlich um den Aufbau der Stiftung kümmern. Dies würde den erfolgreichen Aufbau der Bundesstiftung Bauakademie erheblich beeinträchtigen, obwohl volle und zügige Handlungsfähigkeit in der Gründungsphase notwendig sei. Aus diesem Grund habe er den Stiftungsrat gebeten, ihn zu entbinden.

 

 

 

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