25.09.2018

Gewerbe

Hybridbau aus Beton, Stahl und Glas

Galerie mit Wendeltreppe. Foto: Till Schuster

Auf funktionaler Ebene sollte der Neubau einer Produktionshalle das Arbeiten unter Reinraumbedingungen ermöglichen. Architektonisch beantwortete das Architekturbüro Neugebauer + Roesch die Bauaufgabe mit einem unaufgeregten Entwurf aus Sichtbeton, Metall und Glas.

Eingangsbereich der Filterfabrik. Foto: Till Schuster
Blick von Südosten. Foto: Till Schuster
Cafeteria im Neubau. Foto: Till Schuster
Der Innenhof belichtet die Halle. Foto: Till Schuster
Foyer mit Galerie. Foto: Till Schuster
Besuchergang und statisches Rückgrat des Baus. Foto: Till Schuster
Galerie mit Wendeltreppe. Foto: Till Schuster
Foto: Till Schuster

Beton, Metall und Glas

Neugebauer + Roesch gewann 2015 den von der Firma B. Braun Melsungen ausgelobten Architekturwettbewerb. Die Jury lobte die „Balance zwischen repräsentativem Auftritt und Funktionalität“ des Entwurfs.

Der Neubau befindet sich im sächsischen Wilsdruff, gelegen an der Autobahn A4 westlich von Dresden. Kern des Projekts ist die 140 mal 60 Meter großen Produktionshalle – hier werden Dialysatoren unter Reinraumbedingungen zusammengebaut.

Das Ensemble bestehet aus Büro- und Gemeinschaftsflächen, Bereiche für die Logistik sowie dem rückwärtigen, leicht versetzt angeordneten Kesselhaus. Insgesamt entstand eine Bruttogeschossfläche von 15.000 Quadratmetern.

Sichtbeton, Metall und Glas charakterisieren den Fabrikbau. Die Architekten steckten sich das Ziel, eine klare, unaufgeregte Architektur zu schaffen.

Mit einer Glasfassade öffnet sich das Fabrikgebäude zum Vorplatz, über den Mitarbeiter und Besucher das Gebäude erschließen. Die Architekten erklären: „Durch die zum Vorplatz hin zurückgesetzte Fassade entsteht im Eingangsbereich eine einladende, geschützte Fläche.“

Die im Halleninneren gelegenen, hermetisch abgetrennten Reinräume erhalten Tageslicht über zwei Lichthöfe.

Ortbeton, Betonfertigteilen und Stahlskelett

Der Bau ist im Achsraster von 2,4 Metern hergestellt – dies soll mit den großformatigen Glaselementen und dem ebenfalls flächig hergestellten Terrazzo-Fußboden korrespondieren.

Bei dem Bau handelt es sich um ein Hybrid aus Ortbeton, Betonfertigteilen und Stahlskelett. In einem statischen „Rückgrat“ aus Ortbeton werden die Horizontalkräfte aus den großen Dach- und Fassadenflächen aufgenommen, gleichzeitig befindet sich hier der Besuchergang und die zentrale Infrastruktur.

Architekturqualität aus Tradition

Architektur spielt für das Unternehmen B. Braun traditionell eine Rolle: Schon beim Bau des Firmensitzes in Melsungen 1992 wurde der Architekt Sir James Stirling engagiert.

Besonders Sichtbeton wird bei den Industriebauten des Unternehmens eingesetzt: In der neuen Filterfabrik sind das mit Trägerschalungen realisierte Sichtbetonoberflächen im Foyer. Der Architekt Rösch erklärt: „Die Wände prägen das Erscheinungsbild beim Betreten des Hauses.“

 

 

Vorheriger Artikel

Nächster Artikel

das könnte Ihnen auch gefallen

Scroll to Top