Heute: Kollektiv A
Gerade mit dem Studium fertig – oder in den letzten Zügen – und echt. keinen. Plan., wie es weitergehen soll? An diesem Punkt waren wir alle schon. Gewöhnt, immer ein Ziel vor Augen zu haben, macht sich jetzt ein großes Fragezeichen breit. Adieu Uni, hallo Zukunftsängste. Wir haben das Gegenmittel: Junge Büros und Arbeitnehmer, die ihren eigenen Weg gehen. Wir haben sie nach ihren größten Ängsten, Inspirationen und Erfolgen gefragt. Heute stellen wir vor: das Kollektiv A aus München.
Der Umbau eines Bauernhauses war 2014 der Beginn vom Kollektiv A. Damals noch eine lose Gruppe von Architekten, die sich in unregelmäßigen Abständen trafen, um über Architektur zu diskutieren. Daraus resultierte 2016 das Buch Reminiscence: In Interview mit 100 Architekten – darunter Arno Brandlhuber, Christian Kerez oder Denise Scott Brown – hält das Werk die Faszination für Architektur der Planer fest. 2015 ergab sich für das junge Kollektiv die Chance, in München Johanneskirchen eine Architektur des Ankommens zu gestalten. Zusammen mit Geflüchteten und Handwerkern bauten sie sozialen Wohnraum, Veranstaltungshallen, Treffpunkte, Ateliers und eine Kindertagesstätte. Ein ähnliches Projekt in Perlach folgte. 2016 wurden diese Arbeiten auf der Architekturbiennale in Venedig ausgestellt.
Euer größter Erfolg?
Als wir mit nur 20.000 Euro auf 64 Quadratmeter ein neues Zuhause geschaffen haben. Es zeigte uns, dass der Traum der eigenen vier Wände selbst für einen Kleinverdiener möglich ist. Das bedeutet, dass das Bauen wieder demokratisch wird. Der schönste Moment war der Einzug unserer Bauherren. Das ist er übrigens immer: Der krönende Abschluss eines Projekts. Das gemeinsame Glas Wein, der Blick zurück und dann aber auch der gemeinsame Blick nach vorne.