12.12.2014

Wohnen

Schwarze Doppelung

Das Doppelhaus in Moorenweis von Studio Rauch Architekten zeigt, wie unkonventionell in einer oberbayerischen Wohnsiedlung gebaut werden kann: Der Baukörper nimmt zwar die örtlich traditionelle Bauweise auf, doch die klaren Konturen des fassbaren Volumens zeigen auf eine Neuinterpretation eines bisher bekannten klassischen Satteldach Hauses hin.

Ein Höhensprung schafft eine zonierte Fläche im Erdgeschoss
Lufträume schaffen Blickbeziehungen
Überbrückung des Kniestocks mit Hilfe eines Einbauschrankes

Die schwarz gefärbte Außenhaut aus vertikalen Nut und Federbrettern und die zusätzlich schwarze Ziegeldeckung, lässt eine kompakte und homogene Form entstehen. Äußerlich ein bescheidener Monolith, der die Grenzen der wohnenden Parteien nicht ablesbar macht, im Inneren jedoch eindrucksvoll gestaltet ist: Betritt man eines der Doppelhaushälften, gelangt man in einen großflächigen Raum, der durch einen Höhensprung mit zwei Treppenstufen in zwei Zonen gegliedert ist. Den Bereich nach Süden hin staffelt- eine zonierte Fläche mit einer Öffnung zum Garten hin, die von den Bewohner individuell bespielt und genutzt werden kann.

Gleichzeitig wird durch den Versatz der Bereich im Keller aufgewertet, da zusätzliche Lichtschächte eine natürliche Belichtung in die Räume bringen. Somit kann der Keller nicht nur als Stauraum genutzt werden, sondern gleichsam nutzbare Fläche im Alltag sein.

Folgt man der sich längs an der Gebäudetrennwand liegenden Treppe aus Massivholz, erreicht man das oberste Geschoss. Die sonst eher umstrittene Dachform erhält hier eine adäquate Nutzung. Die Überbrückung des Kniestocks ist mit Hilfe eines Einbauschrankes geschickt gelöst. Ferner entdeckt man, dass die gespiegelte Gebäudehälfte durch eine massive Sichtbetonkommunwand optimal getrennt wird – ablesbar in den jeweiligen Bädern.

Durch die unterschiedliche Dachneigung entstehen komplexe Räume mit einer zusätzlichen Deckenhöhe. Großzügige Bereiche kommen hervor, wie beispielsweise die versetzen Ebenen, geplante Lufträume zwischen den Geschossen, die zwischen den Flächen Blickbeziehungen schaffen.

Fotos: Florian Holzherr

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