Bei Mechelen ist eine neue Mobilitätsdrehscheibe entstanden, die eine Vision für die Parkinfrastruktur darstellt: Die Mobility HubHub: Ein Hub ist ein Verteiler für Netzwerkkabel und ermöglicht die Verbindung mehrerer Computer. in Eandistip von Archipelago zeigt, wie Gebäude künftig als anpassungsfähige, funktionale Container dienen können. Mit Platz für 537 Autos, 110 Fahrräder, öffentlichen Dachterrassen, Büros und einem Supermarkt kann das Programm der Struktur auf Wunsch völlig neu organisiert werden.
Anpassungsfähige Gebäude sind die Antwort der Architekten von Archipelago auf die Mobilitätsherausforderungen der Zukunft. Gemeinsam mit POLO haben die Architekten einen Wettbewerb für eine Mobility HubHub: Ein Hub ist ein Verteiler für Netzwerkkabel und ermöglicht die Verbindung mehrerer Computer. gewonnen, die nun in der Nähe von Mechelen entsteht. Das Gebäude markiert die Entstehung eines neuen Wohnviertels und zeigt zugleich, wie funktionale Flexibilität in der Praxis aussieht. Als Teil eines größeren Stadtentwicklungsprozesses soll die Mobility Hub von Archipelago für einen reibungslosen Verkehrsfluss zwischen Zentrum und Peripherie in Eandistip sorgen. Der neue Welcome Square vor dem Gebäude stellt eine Verbindung zum Viertel her.
Neue Vision für eine Parkinfrastruktur
Die beiden Architekturstudios POLO und Archipelago, beide aus Belgien, haben zusammengearbeitet, um einen Mobilitätsknotenpunkt für Eandistip zu bauen. Dieser soll zugleich eine imageprägende Ikone für den Stadtteil und für ganz Mechelen darstellen. Wenn sich Autofahrer der Stadt über eine der Hauptzufahrtsstraßen nähern, werden sie künftig das auffällige neue Gebäude sehen. Es bietet über 500 Parkplätze und erstreckt sich auf fast 19.000 Quadratmetern bebaute Fläche.
Die Struktur – ein auffälliges Fassadenraster aus Parallelogrammen – erhebt sich über die niedrige Umgebung. So entsteht ein Wahrzeichen am Rande der Stadt. Die gut getarnte Parkhausstruktur ist zugleich eine offene Einladung an Autofahrer, ihr Fahrzeug stehen zu lassen und stattdessen auf ein nachhaltigeres Verkehrsmittel wie ein Fahrrad umzusteigen. Somit laden die Architekten dazu ein, das Tempo zu reduzieren und das neu entstehende Viertel zu erkunden.
Schon aus größerer EntfernungIn der Architektur bezeichnet Entfernung die Distanz oder den Abstand zwischen zwei Punkten oder Objekten. Diese Entfernung kann horizontal oder vertikal gemessen werden. sind die auffälligen Parallelogramme der Mobility HubHub: Ein Hub ist ein Verteiler für Netzwerkkabel und ermöglicht die Verbindung mehrerer Computer. zu erkennen. Die neue Vision für eine Parkinfrastruktur antizipiert eine Verlagerung von Verkehr und selbstfahrende Autos. Kompakte Parkplatzkonfigurationen schaffen Platz für zusätzliche Funktionen wie Erholung auf der Dachterrasse, Arbeit in den Box-in-Box Büros und einen Supermarkt. Zudem ist die Mobility Hub eine dynamische Übergangszone und gewährleistet einen reibungslosen Verkehr zwischen Zentrum und Peripherie.
Großzügig für die Zukunft planen
Die Mobility HubHub: Ein Hub ist ein Verteiler für Netzwerkkabel und ermöglicht die Verbindung mehrerer Computer. von Archipelago zeichnet sich durch ihre einzigartige Fassadenkonstruktion aus. Diese besteht aus großen, vorgefertigten Elementen, in die die nötigen Stützen sowie ein Randbalken integriert sind. Die Bodenplatten hängen in dem skulpturalen Tragegerüst des Gebäudes. Dabei bedeckt die Fassadenkonstruktion nur die Längsseiten des Gebäudes. Die anderen Seiten sind geöffnet und bieten gerahmte Ausblicke in die Umgebung.
Damit ist es möglich, den Grundriss frei zu gestalten und ihn auch künftig flexibel zu halten. Effiziente Parkplätze entstehen, aber für eine Zukunft mit weniger Autos bietet das Gebäude zugleich viele andere Funktionen. Derzeit herrscht eine minimalistische Atmosphäre mit offenen Bodenplatten ohne Säulen oder hervorstehende Träger. Sie entspricht dem infrastrukturellen Charakter der Parkfunktion, aber zugleich ist nicht ausgeschlossen, dass die Mobility Hub künftig für andere Aktivitäten eingerichtet oder ausgekleidet werden kann.
Dies ist auch der Grund dafür, dass die Architekten ein überdimensioniertes Gebäude gewählt haben: Sie wissen, dass sich selbst große Strukturen in der Zukunft als beengend erweisen können. Daher wollten sie eine Großzügigkeit schaffen, die sich in einigen Jahren oder Jahrzehnten auszahlen wird. Neue Formen der Urbanität sind auf diese Weise möglich.
Gebaut, um zu funktionieren
Die Mobility Hub ist für verschiedene Funktionen gebaut und soll vor allem das: Funktionieren. In den oberen Stockwerken sind Bürofunktionen vorgesehen und auf dem Dach gibt es einen Dachgarten mit Bäumen. Dort können sich die Büroangestellten mit Blick auf die Stadt Mechelen entspannenEntspannen: Entspannen bezeichnet den Prozess, in dem Spannungen und Verformungen eines Bauteils nachlassen oder verschwinden. Dies kann durch eine Änderung der Umgebungsbedingungen oder durch Materialverformungen erfolgen.. Das oberste Parkgeschoss ist außerdem ein offener Raum, der auf Wunsch als Veranstaltungsort oder Treffpunkt für die Öffentlichkeit genutzt werden kann. So ein erhöhter öffentlicher Raum ist ein bisher einzigartiges Angebot in der Stadt.
Im Erdgeschoss der Struktur gibt es einen Supermarkt, der den Kurven der neuen Wege und Straßen folgt, die ihn umgeben. So führt er Radfahrer und Fußgänger zu den nahegelegenen Wohngebieten sowie über die neuen Brücken. Er dient als Schnittstelle zwischen der Umgebung und den Parkgeschossen, indem er Lebendigkeit und ein gewisses Maß sozialer Kontrolle verspricht. Im Vergleich zu der großflächigen Geometrie der diagonalen FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. der oberen Stockwerke sind die sanften Kurven und die Natursteinverkleidung rund um den Willkommensplatz ein menschlicherer Maßstab.
Die vom internationalen Landschaftsarchitekturbüro Vogt gestaltete grüne Infrastruktur erstreckt sich vor dem Supermarkt auf dem Willkommensplatz bis in das umliegende Viertel. Damit festigt sie den Mobilitätsknotenpunkt weiter als funktionales Herzstück des neuen Viertels. Von hier aus werden sich Menschen und Aktivitäten verteilen und die Stadt beleben.
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