Welche Rolle spielen Baustoffe, wenn es um echte NachhaltigkeitNachhaltigkeit: die Fähigkeit, natürliche Ressourcen so zu nutzen, dass sie langfristig erhalten bleiben und keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben. Nachhaltigkeit in der Architektur – Gebäude, die die Umwelt schützen und gleichzeitig Ästhetik und Funktionalität bieten Nachhaltigkeit und Architektur sind zwei Begriffe, die heute mehr denn je miteinander verbunden… geht? Mit dieser Frage starten wir unsere dreiteilige Serie zum Thema „Zirkularität“. Von innovativen Materialien wie Pilzmyzel und Hanfbeton bis hin zu traditionellen Werkstoffen, die neu gedacht werden: Wir zeigen Projekte, die Ressourcen schonen und eine zirkuläre Bauweise ebnen.

Technologische Utopie
Wenn Architekturschaffende über Material sprechen, klingt es oft ein wenig nach Alchemie. Mal ist es der Stein der Zukunft, mal das HolzHolz: Ein natürlicher Werkstoff, der zur Herstellung von Schalungen und Gerüsten genutzt werden kann. Es wird oft für Bauvorhaben im Bereich des Holzbaus verwendet. der Stunde, mal der LehmLehm: Lehm ist eine natürliche, aus Tonmineralien und anderen Bestandteilen bestehende Substanz. Er wird als Baustoff eingesetzt und eignet sich aufgrund seiner guten wärme- und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften besonders gut zur Herstellung von Lehmwänden und -decken. der Renaissance. Doch was bedeutet Material eigentlich – jenseits von CO₂-Bilanzen und Traglasttabellen? Material ist mehr als nur Baustoff. Es ist das Medium, durch das wir unsere gebaute Kultur schreiben. Es formt nicht nur unsere Häuser, sondern auch unsere Haltungen. Der Beton der Nachkriegszeit steht für Fortschrittsglauben und Funktionalität. Die neuen Biokomposite von heute? Für Kreislaufdenken und technologische Utopie.
Material mit Geschichte
In dieser Ausgabe stellen wir die großen Fragen: Sind neue Materialien wirklich der Schlüssel zur zirkulären Architektur? Oder liegt die wahre Innovation darin, das Bestehende besser zu nutzen – nicht neu zu erfinden, sondern neu zu verstehen? Wer heute mit Material arbeitet, entwirft nicht nur Konstruktionen, sondern auch Narrative.
Gegen oder für die Zukunft?
Die Projekte in diesem Heft zeigen, wie vielschichtig der Umgang mit Material inzwischen geworden ist. Da wird Beton nicht als Massivklotz verbaut, sondern fein ziseliert und temporär gedacht. Da wird LehmLehm: Lehm ist eine natürliche, aus Tonmineralien und anderen Bestandteilen bestehende Substanz. Er wird als Baustoff eingesetzt und eignet sich aufgrund seiner guten wärme- und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften besonders gut zur Herstellung von Lehmwänden und -decken. nicht als Rückschritt gesehen, sondern als zukunftsfähiger Hightech-Baustoff. Und da wird HolzHolz: Ein natürlicher Werkstoff, der zur Herstellung von Schalungen und Gerüsten genutzt werden kann. Es wird oft für Bauvorhaben im Bereich des Holzbaus verwendet. – natürlich – wieder gefeiert, aber mit dem Wissen um seine Grenzen. Material ist nie neutral. Es trägt Geschichte in sich – und manchmal auch Schuld. Es entscheidet über Kreisläufe, über Schönheit, über soziale Gerechtigkeit. Und es zwingt uns zur Haltung: Bauen wir mit, gegen oder für die Zukunft?
Diese Ausgabe ist eine Einladung, genauer hinzusehen. In die PorenPoren: Kleine Löcher oder Hohlräume in einem Material. des Betons, in die FasernFasern: Fasern sind lange, dünne Materialstreifen aus Stahl, Kunststoff, Glas oder natürlichem Material (wie Baumwolle, Hanf oder Flachs), die häufig in Baumaterialien wie Beton, Gips oder Dämmstoffen verwendet werden. des Holzes, in die Denkweisen hinter der Materialwahl. Denn wer das Material
versteht, begreift vielleicht auch ein Stück mehr von dem, was Architektur sein kann – und was sie sein sollte. Denn am Ende ist Material nicht nur Mittel zum Zweck, sondern
Ausdruck unserer Haltung zur Welt. Es zeigt, wie wir mit Ressourcen umgehen, mit Verantwortung, mit Ästhetik. Es trennt nicht nur Lasten, sondern auch Ideologien. Wer baut, sollte schließlich immer auch mit Bedeutung bauen. Und genau deshalb lohnt es sich, über das Material nachzudenken – bevor der erste Stein gesetzt ist.
Viel Freude beim Lesen – und beim Fühlen der Stoffe, aus denen unsere Zukunft gebaut wird.
Herzlichst,
Tobias Hager
Chefredakteur
t.hager@georg-media.de
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Im Mai handelte unsere Baumeister-Ausgabe von Design. Lesen Sie hier mehr dazu!