12.09.2014

Produkt

London Design Festival – Wenn Designer bauen

Was wünschen sich Architekten von Designern? Vielleicht einen schönen Spitzer? Kann die altbekannte Frage nach dem perfekten Zuhause von einem Designer beantwortet werden? Wahrscheinlich nicht, aber neuer Input hilft beiden Seiten. Beim “London Design Festival”, das vom 13. bis 21. September stattfindet, antworten Designer mit konkreten Entwürfen auf architektonische Fragen.

Eine der über 300 Veranstaltungen ist „A Place Called Home“, bei der etablierte Designgrößen einen Einblick in das geben, was sie unter Architektur verstehen. Für „A Place Called Home“ wurden vier Designer – Jasper Morrison, Raw Edges, Patternity und Studiolise – dazu eingeladen, ihre Vorstellung vom perfekten Zuhause  in Form einer Installation auf dem Trafalgar Square umzusetzen. Als Grundlage dienen vier Häuschen, die alle das gleiche Volumen mit Giebeldach haben. Die Innenräume dagegen könnten unterschiedlicher nicht sein.

Jasper Morrison, zu dessen Kunden unter anderen Alessi, Rosenthal und Vitra gehören, hat auf die Frage, wer eigentlich freiwillig mitten auf dem Trafalgar Square wohnen möchte, eine Antwort gefunden: Tauben. Dementsprechend entwarf er einen modernen Taubenschlag, der auch genügsamen Menschen einen Rückzugsort bieten kann.

Raw Edges haben im gleichen Gebäudevolumen vier Räume untergebracht. Ihr Konzept, den gegebenen Raum in der dichtbebauten Stadt so gut wie möglich auszunutzen, geht auf. Dafür haben sie sich von Rollregalen inspirieren lassen, die je nach Position ein Schlafzimmer, eine Küche, ein Badezimmer oder ein Wohnzimmer aufspannen.

Patternity kennen sich mit Mustern aus. In „A Place Called Home“ installieren sie ein Riesenkalaidoskop, das die Umwelt in Fragmenten aus Kreisen, Dreieecken und Linien wiederspiegelt.

Studioilse konfrontiert die Besucher nonvisuell mit der Frage, was „daheim sein“ eigentlich ausmacht. In dem leeren Raum hört man Alltagsgeräusche und riecht den Geruch von „zu Hause“. Auf dem Boden prangt die Frage : „What does home mean to you?“ Gedanken und Antworten hierzu sind erwünscht, zum Beispiel via Twitter.

Dann bliebe da noch die Frage, was sich Architekten eigentlich von Designern wünschen. Das Projekt „The Wish List“ hat diese Frage ganz wörtlich umgesetzt und bei talentierten Jungdesignern Antworten geholt – aus Holz. Eine Woche hatten diese Zeit zum Schnitzen und Modellieren. Zaha Hadid wünschte sich Geschirr, Alison Brooks wollte einen Küchenhocker und Norman Foster einen Spitzer für seine Bleistifte. Die Ergebnisse der jungen Designer sind abstrakt und gerade deshalb sehr schön anzuschauen.

Fotos: A Place Called Home, Supported by Airbnb, Petr Krejci

Vorheriger Artikel

Nächster Artikel

das könnte Ihnen auch gefallen

Scroll to Top