Das bekannte „Louisiana Museum of Modern Art“ startet eine bemerkenswerte Ausstellungsserie: Unter dem Titel „Architecture Connecting“ sollen bis 2029 die sozialen, kulturellen und politischen Herausforderungen für das zeitgenössische Bauen durch die Klimakrise untersucht werden. Es geht unter anderem um interdisziplinäre Begegnungen – wie in der ersten Schau, die jetzt zu sehen ist. Sie erkundet die Schnittstelle zur Biologie und Biochemie und zeigt, wie Architektinnen und Architekten die Natur und die Naturwissenschaft für ihre Arbeit nutzen. Living Structures wurde von Mette Marie Kallehauge und Kjeld Kjeldsen kuratiert und von dem philantropischen Verein Realdania unterstützt.
Sonnenblumen, Reis, Lehm, Meersalz
Drei Büros stellen ihre Arbeit unter anderem in einem oder mehreren Projekten vor: „EcoLogicStudio“, gegründet von den italienischen Architekten Marco Poletto und Claudia Pasquero, legt seinen Schwerpunkt auf „biodigitales“ Bauen, beschäftigt sich mit Pilzen, Algen, Photosynthese und anderen biologischen Mechanismen, die Teil eines Gebäudes oder der Stadtplanung werden können. „Atelier LUMA“ nennt sich ein interdisziplinärer Kreativcampus in Arles, Frankreich, der sich auf lokale Ressourcen in der Biosphäre Carmargue konzentriert, etwa Sonnenblumen, Reis, LehmLehm: Lehm ist eine natürliche, aus Tonmineralien und anderen Bestandteilen bestehende Substanz. Er wird als Baustoff eingesetzt und eignet sich aufgrund seiner guten wärme- und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften besonders gut zur Herstellung von Lehmwänden und -decken., Meersalz. Und zuletzt das „Jenny Sabin Studio“, eine Architektin und Forscherin an der Cornell-Universität New York; sie verbindet Biologie, Mathematik und Computerprogramme mit ihrer Faszination für Zellwachstum.
Das Museum ist übrigens nicht nur wegen seiner bedeutenden Sammlung zeitgenössischer Kunst, sondern auch allein schon wegen seiner Lage direkt am Meer einen Besuch wert. Vom Hauptbahnhof Kopenhagen fährt jede Stunde ein Zug zur Humlebæk-Haltestelle, und von dort sind es nur noch zehn Minuten zu Fuß.
8. November 2024 bis 23. März 2025
Louisiana Museum of Modern Art
Gl. Strandvej 13
3050 Humlebæk
Dänemark