Die zwei neuen Wohngebäude fassen den Dorfplatz zusammen. Foto: Sebastian Schels

Der traditionsreiche Kirchenwirt in Steinebach, einem Ortsteil von Wörthsee, erstrahlt nach einer umfassenden Sanierung von hirner & riehl architekten in neuem Glanz. Mit einem erweiterten Dorfplatz, neuen Wohnmöglichkeiten und nachhaltiger Architektur wird er wieder zum Herzstück der Gemeinde. 


Vom Leerstand zum lebendigen Zentrum

Viele Jahre stand der alte Kirchenwirt, der sich direkt gegenüber der Kirche im Ortskern von Steinebach befindet, leer. Seine Geschichte als beliebter Treffpunkt mit Biergarten und Kleinkunstbühne schien verblasst. Ein Investor plante zunächst den Abriss, doch die Anwohner setzten sich für den Erhalt ein. Daraufhin übernahm die Gemeinde Wörthsee selbst die Verantwortung. Mit Unterstützung der Städtebauförderung entstand ein Konzept, das Tradition und Moderne vereint.


Ein Ensemble, das Geschichte und Zukunft verbindet

Das 2700 Quadratmeter große Areal umfasst den historischen Kirchenwirt aus dem Jahr 1904 sowie zwei neue Wohngebäude. Der neu gestaltete Dorfplatz wurde zum Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft. Neben der revitalisierten Gaststätte mit modernisiertem Biergarten ergänzt ein Veranstaltungsraum, ein Laden und 18 preisgünstige Wohnungen das Areal.

Architektonisch beeindruckt die Anlage durch ihre Vielseitigkeit. Während der massive Sockel des Kirchenwirts aus sandgestrahltem Sichtbeton besteht, zeigt sich der darüberliegende Wohnbereich in nachhaltiger Holzbauweise. Dieser Kontrast schafft eine harmonische Verbindung zwischen Alt und Neu.

Foto: Sebastian Schels
Im Inneren der Neubauten von hirner & riehl architekten
Foto: Sebastian Schels
Der Kirchenwirt mit neuem Dorfplatz.
Foto: Sebastian Schels
Veranstaltungsraum
Foto: Sebastian Schels
In bester Lage liegt Steinebach am Wörthsee.

Nachhaltigkeit als Leitgedanke

Ein zentraler Aspekt des Projekts war der Fokus auf Nachhaltigkeit. Neben dem Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen wie Holz wurden die Neubauten im Passivhausstandard errichtet. Photovoltaikanlagen und ein Blockheizkraftwerk liefern umweltfreundliche Energie, während Retentionsflächen auf den Flachdächern das Regenwasser speichern. Dieses Konzept reduziert den ökologischen Fußabdruck und sorgt für langfristige Energieeffizienz.


Vielfalt und Gemeinschaft

Die unterschiedlichen Nutzungen auf dem Gelände machen den Kirchenwirt zu einem lebendigen Zentrum. Die Gaststätte mit traditioneller Küche lädt Einheimische und Besucher gleichermaßen ein. Der Veranstaltungsraum schafft Platz für kulturelle und künstlerische Veranstaltungen, während die Ladenzone Raum für regionale Angebote bietet.

Auch die Wohnungen fördern die Gemeinschaft: Barrierefreie Einheiten und Maisonette-Wohnungen bieten für jede Lebenslage das passende Zuhause. Besonders attraktiv ist das Gründach, das nicht nur als Rückzugsort für die Bewohner dient, sondern auch ein Gemeinschaftsgarten bietet.


Herausforderungen gemeistert

Das Gelände des Kirchenwirts stellte die Planer vor einige Herausforderungen. Der Standort an einer Kreuzung und das starke Geländegefälle verlangten kreative Lösungen. Durchdachte Verkehrsführung und eine geschickte Platzgestaltung sorgen nun für Sicherheit und ein harmonisches Erscheinungsbild.


Ein neues Kapitel für Steinebach

Mit der Fertigstellung des Projekts 2024 wird der Kirchenwirt wieder zum pulsierenden Mittelpunkt Steinebachs. Die Kombination aus Historie, moderner Architektur und nachhaltiger Bauweise zeigt, wie Ortsentwicklung zukunftsweisend gestaltet werden kann.

Das Projekt ist nicht nur ein Gewinn für die Dorfgemeinschaft, sondern auch ein Vorbild für andere Gemeinden, wie Tradition und Moderne harmonisch verbunden werden können. Der Kirchenwirt ist mehr als ein Gebäude – er ist ein Symbol für Zusammenhalt, Innovation und Lebensqualität.

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