28.11.2024

Architektur Produkt

Interior – Der Baumeister im Dezember 2024 ist da!

© Thonet GmbH
Immer mehr Hersteller legen eigene TakeBack- und Resale-Programme auf, denn Nachhaltigkeit ist auch im Interior Design nicht nur ein Trend, sondern eine Aufgabe mit Zukunft. Innenarchitektur, realisiert mit gebrauchten Bauteilen und Produkten, bringt vor allem in Kombination mit neuen Elementen Geschichte und Charakter in die vier Wände – die Mischung aus Altem und Neuem macht’s.

Welt des Materials

In dieser BAUMEISTER-Ausgabe widmen wir uns der faszinierenden Welt des Materials in der Innenarchitektur – mit einem besonderen Augenmerk auf das, was oft übersehen wird: Gefundenes, Gebrauchtes und Repariertes. Angesichts der wachsenden Bedeutung von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zeigt uns das Design eine wertvolle Perspektive auf, wie wir Materialien mit einer Geschichte nutzen und sie neu zum Leben erwecken können. Statt auf das Vergängliche der „Fast Furniture“-Kultur zu setzen, erkunden wir, wie das, was uns umgibt, eine zweite Chance erhält und eine neue Qualität in unsere Räume bringt.


Projekte die Geschichten erzählen

Die Projekte in diesem Heft spiegeln diese Idee wider und zeigen eindrucksvoll, wie Architekten und Designer mit kreativem Weitblick und einem feinen Gespür für Beständigkeit Räume schaffen. So steht ConForm Architects‘ Projekt „Less is Dormore“ in London beispielhaft für eine Architektur, die den vorhandenen Raum intelligent nutzt und dabei Altbewährtes mit Neuem vereint. In Barcelona lassen H Arquitectes eine denkmalgeschützte Fassade zum charmanten Träger eines Einfamilienhauses werden – ein Projekt, das zeigt, wie viel Kraft und Charakter in der Verbindung aus Vergangenheit und Gegenwart steckt.


Re-Use als Zukunftsvision

Das Berliner Architekturbüro LXSY geht noch einen Schritt weiter: In ihrem Gespräch erklärt Partnerin Wiebke Ahues, warum Kreislaufgerechtigkeit in Zukunft kein „Nice to have“, sondern eine Notwendigkeit sein wird. Ihr Büro hat sich dem Re-Use verschrieben und zeigt, wie ästhetisch wertvoll Gebäude sein können, die aus bereits bestehenden Materialien gefertigt sind. Diese Philosophie findet auch im Möbelbereich Einzug, wie uns Norbert Ruf, Kreativdirektor von Thonet, erläutert. Reparieren statt wegwerfen: Mit seinem firmeneigenen Reparaturservice schafft Thonet nicht nur neue Möglichkeiten für Kunden, sondern setzt gleichzeitig ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität im Möbelmarkt.


Monomaterialität und verspieltes Design

Dass das richtige Material auch einen einzigartigen Charme in soziale Projekte einbringen kann, beweist die Bäckerei „Can Pa“ der Esment-Stiftung in Palma de Mallorca. Dort setzt man auf eine Materialwahl, die Tradition und Modernität vereint, etwa in Form eines Terrazzo, hergestellt nach historischem Vorbild. Auch die Möglichkeit, die Schönheit eines einzigen Materials hervorzuheben, zeigt der Beitrag „Motto: Monoton“ mit einem Projekt von Jean Verville Architectes. Die sanierte Stadthaus-Innenarchitektur in Montreal besticht durch eine Monomaterialität aus Holz, die in ihrer klaren Präsenz neue Qualitäten in der Wohnarchitektur entfaltet. Im Hotel „kleiner Löwe“ in Bregenz hingegen wird die historische Fassade bewusst erhalten und das Innere neu und verspielt gestaltet – ein schönes Beispiel, wie Tradition und Design ineinandergreifen können, ohne auf modernes Ambiente zu verzichten.


Architektur, die Vergangenheit und Zukunft verbindet

Diese Ausgabe feiert die Idee, dass gefundene, gebrauchte und reparierte Materialien uns nicht nur nachhaltige, sondern auch lebendigere und bedeutsamere Räume bescheren. Lassen Sie sich inspirieren von einer Architektur, die uns zeigt, wie „altes“ Material die Geschichten von gestern mit den Bedürfnissen von morgen verbindet.

Herzlichst,
Tobias Hager
t.hager@georg-media.de

Das Heft gibt es hier im Shop!

Im November handelte unsere Curated-Ausgabe von Caruso St John.  Lesen Sie hier mehr dazu!

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