FassadenFassaden sind die Außenwände von Gebäuden, die zur Straße hin sichtbar sind. können lange schon mehr als nur Schutz bieten. Doch wie sollen sie zudem aktiv zum Ressourcenmanagement beitragen, EnergieEnergie: die Fähigkeit, Arbeit zu verrichten oder Wärme zu erzeugen. sparen und gleichzeitig architektonische Akzente setzen? Unsere Serie zum Thema Zirkularität setzt sich mit einer Doppelausgabe fort zu adaptiven Fassaden, recycelbaren Materialien, modularen Systemen bis zu begrünenden Strukturen. Damit Gebäudehüllen zu aktiven Komponenten im Kreislauf des Bauens werden.

Vom Schutz zur Weltanschauung
Die Hülle. Ein Wort, das mehr verheißt, als es zunächst preisgibt. In der Biologie schützt sie das Leben. In der Mode verbirgt sie und enthüllt zugleich. Und in der Architektur? Da ist sie beides – Schutzschild und Schauseite, Wärmepuffer und Weltanschauung.
Einmal Luft holen
In dieser Doppelausgabe B7/8 widmen wir uns der Frage, was Hüllen heute leisten können – und was sie leisten sollten. Denn sie sind längst nicht mehr bloß FassadenFassaden sind die Außenwände von Gebäuden, die zur Straße hin sichtbar sind.. Sie sind performative Systeme, regulierende Klimazonen, kommunikative Oberflächen. Sie können EnergieEnergie: die Fähigkeit, Arbeit zu verrichten oder Wärme zu erzeugen. sparen, Atmosphäre schaffen, ein Gebäude atmen lassen. Und dennoch bleibt die große Frage: Sind intelligente Hüllen der nächste große Schritt in Richtung nachhaltiger Architektur – oder bloß teure Spielereien mit gutem PR-Wert?
Anpassung im Kreislauf
Die Projekte in diesem Heft zeigen, wie unterschiedlich Architekturschaffende auf diese Frage antworten. Manche entwerfen adaptive FassadenFassaden sind die Außenwände von Gebäuden, die zur Straße hin sichtbar sind., die auf Sonnenstand, Wetter oder Innenraumklima reagieren, andere setzen auf radikale Einfachheit, auf Materialien, die altern dürfen und sich nicht dem Kreislaufgedanken entziehen.
Fließender Übergang
Eines ist klar: Die Hülle der Zukunft muss nicht nur energieeffizient, sondern auch zirkulär gedacht sein. Doch genau hier zeigt sich das Dilemma: Was heute Hightech ist, ist morgen vielleicht Sondermüll. Wie also bauen wir eine zweite Haut, die nicht nur unsere Gegenwart schützt, sondern auch die Zukunft heilt? Vielleicht müssen wir Hüllen wieder als Übergangszonen verstehen – nicht als starre Grenzen, sondern als lebendige Membranen zwischen innen und außen, zwischen Mensch und Umwelt. Orte des Austauschs, nicht der Abgrenzung.
Zukunftsgedanken
Diese Ausgabe ist ein Plädoyer für die Hülle als Denkraum. Für ein neues architektonisches Selbstverständnis, das Technologie nicht nur als Selbstzweck begreift, sondern als Mittel zur Haltung. Denn so sehr die FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. schützt, sie verrät auch, was wir denken. Über EnergieEnergie: die Fähigkeit, Arbeit zu verrichten oder Wärme zu erzeugen., über Ästhetik, über die Zukunft.
Neu verhüllt
Blättern Sie also hinein in diese Ausgabe, die nicht nur zeigt, was Hüllen heute können, sondern auch was sie erzählen. Über Räume sowie über Menschen und den Mut, Architektur neu zu denken – von außen nach innen und wieder zurück. Und wie immer gilt: Schreiben Sie mir gern, wenn Sie Widerspruch verspüren, neue Perspektiven teilen möchten oder einfach nur sagen wollen, welcher Bei- trag Sie persönlich besonders berührt hat. Viel Freude beim Lesen – und beim Nachdenken über das, was wir zeigen, wenn wir „nur“ die Hülle sehen.
Herzlichst,
Tobias Hager
Chefredakteur
t.hager@georg-media.de
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