13.04.2025

Architektur Öffentlich

Erweiterung der Hochschule Lärchenplatz

Bildungsbauten
Aufgehender Neubau am Waldrand: Der kompakte, zurückhaltende Baukörper von Kim Strebel Architektur verankert sich selbstverständlich in der topografischen Staffelung von Magglingen. Foto: ariel huber photography

Die Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen (EHSM) verfügt seit Frühjahr 2024 über einen Erweiterungsbau. Der Neubau liegt am nördlichen Rand des bestehenden Hochschulensembles am Lärchenplatz und stammt aus der Feder von Kim Strebel Architektur. Ziel war es, zusätzliche Räume zu schaffen, die sich in das bestehende Gefüge einfügen und sowohl funktional wie auch architektonisch auf die Gegebenheiten vor Ort reagieren.


Einfügung in Ensemble und Topografie

Die EHSM gehört zum Bundesamt für Sport (BASPO), dessen Bauten sich im steilen Gelände von Magglingen staffeln. Der neue Baukörper steht leicht versetzt nördlich des Bestandsbaus und ergänzt die lineare Abfolge der Gebäude.

Der dreigeschossige Neubau übernimmt die Setzung des Hauptgebäudes, schiebt sich aber minimal in den Hang. Diese Maßnahme reduziert die sichtbare Höhe und verankert den Bau stärker in der Topografie. Die Erschließung erfolgt über eine großzügige Außentreppe, die das Gebäude mit dem höher gelegenen Sportplatz verbindet.


Organisation und Nutzung

Die Erschließung über alle drei Ebenen ermöglicht eine klare Zonierung:

Im Obergeschoss befinden sich die Büroräume.
Im ersten Obergeschoss die Leistungsdiagnose mit Hallenräume an den Stirnseiten des Gebäudes.
Im Erdgeschoss sind die Sportphysiotherapie und die Sportmedizin anzutreffen.
Und eine Etage darunter, im Untergeschoss sind Lager- sowie Technikräume mit angegliedertem, flexible nutzbaren Auditorium.

Durch diese Anordnung wird eine optimal betriebliche Abfolge ermöglicht.

Foto: ariel huber photography
Foto: ariel huber photography
Foto: ariel huber photography
Foto: ariel huber photography
Foto: ariel huber photography
Foto: ariel huber photography

Konstruktion, Materialisierung, Klima

Die Konstruktion ist als Massivbau ausgeführt. Die Fassade ist mit einer vertikalen Holzlattung verkleidet. Anhand angebrachter Lisenen wird das Volumen unterteilt. So wird zwischen Hallenraum und kleinteiligen Räumen unterschieden. Hinzukommt eine Unterteilung der Fassade: Im Sockelgeschoss verglast und in den darauffolgenden Geschossen: Holz. Somit wird eine natürliche Belichtung ermöglicht.

Die Gestaltung der Innenräume ist zurückhaltend und robust. Sichtbeton und Holz dominieren den Innenraum. Die Materialien sind auf einfache Pflege, Langlebigkeit und ein zurückhaltendes Erscheinungsbild ausgelegt.


Landschaftliche Einbindung

Das Bauwerk fügt sich in die bestehende landschaftliche Struktur ein. Der minimalinvasive Umgang mit der Topografie reduziert den Bedarf an Terrainverschiebungen. Die Außenraumgestaltung beschränkt sich auf einfache, funktionale Elemente wie Sitzgelegenheiten und Fahrradabstellflächen. Die Nähe zum Wald wird als räumliche und atmosphärische Qualität genutzt, ohne ins Bildhafte abzudriften.

Plan: Kim Strebel Architekten GmbH
Erdgeschoss
Plan: Kim Strebel Architekten GmbH
Erstes Geschoss
Plan: Kim Strebel Architekten GmbH
Zweites Geschoss
Plan: Kim Strebel Architekten GmbH
Kellergeschoss
Plan: Kim Strebel Architekten GmbH
Plan: Kim Strebel Architekten GmbH

Architektonische Haltung

Der Neubau versteht sich als funktionale und architektonische Ergänzung des bestehenden Ensembles. Die klare Form, die zurückhaltende Materialisierung und die logische innere Struktur stehen im Dienst der Nutzung. Kim Strebel Architektur formulieren keine gestalterische Geste, sondern eine Antwort auf die spezifischen Anforderungen von Ort, Aufgabe und Betrieb.

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