Die Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen (EHSM) verfügt seit Frühjahr 2024 über einen Erweiterungsbau. Der Neubau liegt am nördlichen Rand des bestehenden Hochschulensembles am Lärchenplatz und stammt aus der Feder von Kim Strebel Architektur. Ziel war es, zusätzliche Räume zu schaffen, die sich in das bestehende Gefüge einfügen und sowohl funktional wie auch architektonisch auf die Gegebenheiten vor Ort reagieren.

Einfügung in Ensemble und Topografie
Die EHSM gehört zum Bundesamt für Sport (BASPO), dessen Bauten sich im steilen Gelände von Magglingen staffeln. Der neue Baukörper steht leicht versetzt nördlich des Bestandsbaus und ergänzt die lineare Abfolge der Gebäude.
Der dreigeschossige Neubau übernimmt die Setzung des Hauptgebäudes, schiebt sich aber minimal in den Hang. Diese Maßnahme reduziert die sichtbare Höhe und verankert den Bau stärker in der Topografie. Die Erschließung erfolgt über eine großzügige Außentreppe, die das Gebäude mit dem höher gelegenen Sportplatz verbindet.
Organisation und Nutzung
Die Erschließung über alle drei Ebenen ermöglicht eine klare ZonierungZonierung: Die Zonierung beschreibt die Einteilung eines Gebäudes in unterschiedliche Nutzungszonen.:
Im Obergeschoss befinden sich die Büroräume.
Im ersten Obergeschoss die Leistungsdiagnose mit Hallenräume an den Stirnseiten des Gebäudes.
Im Erdgeschoss sind die Sportphysiotherapie und die Sportmedizin anzutreffen.
Und eine Etage darunter, im Untergeschoss sind Lager- sowie Technikräume mit angegliedertem, flexible nutzbaren Auditorium.
Durch diese Anordnung wird eine optimal betriebliche Abfolge ermöglicht.
Konstruktion, Materialisierung, Klima
Die Konstruktion ist als Massivbau ausgeführt. Die FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. ist mit einer vertikalen Holzlattung verkleidet. Anhand angebrachter Lisenen wird das VolumenVolumen: Das Volumen beschreibt das Raummaß bzw. die Größe eines Körpers oder Behälters in Kubikmetern oder Litern. unterteilt. So wird zwischen Hallenraum und kleinteiligen Räumen unterschieden. Hinzukommt eine Unterteilung der Fassade: Im Sockelgeschoss verglast und in den darauffolgenden Geschossen: HolzHolz: Ein natürlicher Werkstoff, der zur Herstellung von Schalungen und Gerüsten genutzt werden kann. Es wird oft für Bauvorhaben im Bereich des Holzbaus verwendet.. Somit wird eine natürliche Belichtung ermöglicht.
Die Gestaltung der Innenräume ist zurückhaltend und robust. SichtbetonSichtbeton: Ein Beton, der von außen sichtbar bleibt und dessen Oberfläche eine ästhetische Wirkung erzielt. und Holz dominieren den Innenraum. Die Materialien sind auf einfache PflegePflege: Die Reinigung und Wartung von Böden, Wänden oder anderen Oberflächen, um ihre Lebensdauer und Optik zu erhalten., Langlebigkeit und ein zurückhaltendes Erscheinungsbild ausgelegt.
Landschaftliche Einbindung
Das Bauwerk fügt sich in die bestehende landschaftliche Struktur ein. Der minimalinvasive Umgang mit der Topografie reduziert den Bedarf an Terrainverschiebungen. Die Außenraumgestaltung beschränkt sich auf einfache, funktionale Elemente wie Sitzgelegenheiten und Fahrradabstellflächen. Die Nähe zum Wald wird als räumliche und atmosphärische Qualität genutzt, ohne ins Bildhafte abzudriften.
Architektonische Haltung
Der Neubau versteht sich als funktionale und architektonische Ergänzung des bestehenden Ensembles. Die klare Form, die zurückhaltende Materialisierung und die logische innere Struktur stehen im Dienst der Nutzung. Kim Strebel Architektur formulieren keine gestalterische Geste, sondern eine Antwort auf die spezifischen Anforderungen von Ort, Aufgabe und Betrieb.
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