28.01.2019

Event

Heilige Bauausstellung

Der Auftritt des Vatikans auf der Architekturbiennale in Venedig hätte kaum spektakulärer ausfallen können: Der Beitrag des Heiligen Stuhls – so der offizielle Name –, der letztes Jahr zum ersten Mal an der Biennale teilnahm, wurde sofort zu einem der absoluten Highlights. Dafür hatten die Kunsthistoriker Francesco Dal Co und Micol Forti zehn Architekten eingeladen. Die Eingeladenen sollten zehn Kapellen auf dem vier Hektaren großen Park der Insel von San Giorgio Maggiore entwerfen und bauen. Als Vorbild diente der Skogskapellet in Stockholm von Gunnar Asplund (1919 – 20). Dem Projekt gelang es dadurch nicht nur einen etwas in Vergessenheit geratenen Park wieder in Erinnerung zu rufen, sondern auch seine räumlichen Qualitäten durch die Architektur besser zur Geltung zu bringen. Trotzdem ist bislang noch unklar, ob die Kapellen weiterverwendet werden.

Das spanische Büro Flores & Prats, verwirklichte eine Art zeitgenössische Waldkapelle mit dem Namen „The Morning Chapel“.
Dafür haben die Spanier eine überdimensionierte Wand entworfen, deren Ostseite eine erhöhte und gewölbte Nische aufweist.

Junge Talente neben großen Namen

Zwischen all den großen Namen wie Eduardo Souto de Moura und Norman Foster finden sich dort auch die Werke von jüngeren Architekten. Zum Beispiel vom spanischen Büro Flores & Prats, die eine Art zeitgenössische Waldkapelle mit dem Namen „The Morning Chapel“ verwirklichen konnten. Dafür haben die Spanier eine überdimensionierte Wand entworfen, deren Ostseite eine erhöhte und gewölbte Nische aufweist. Mehrere kreisförmige Öffnungen fangen während des Sonnenaufgangs das Licht ein, das auf den weiß verputzten Innenwänden reflektiert wird. Aus den Form- und Farbunterschieden der Nische und der Wand entsteht eine Spannung, die zwischen sakral und profan, monumental und bescheiden, hell und dunkel wechselt.

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