Architektur ändert sich glücklicherweise nicht so rasch wie Damenmode oder Autodesign. Dennoch verführt der alljährlich, nunmehr zum fünften Mal ausgelobte Preis „Häuser des Jahres“ unvermeidlich dazu, die turnusmäßige Ausbeute zu bilanzieren: Was war anders? Gibt es Tendenzen, Schwerpunkte, Entwicklungen auszumachen? Setzen sich Bauweisen, Typologien oder bestimmte Materialien durch? Aber das Verfallsdatum muss man noch suchen.
Dennoch entdeckt die Jury jedes Jahr ein subjektives Bild, wie man in Österreich, der Schweiz und in Deutschland wohnt, zumindest wie sich das Wohnen auf den eingereichten Arbeiten abbildet. In manchen Jahren waren es Vorlieben für bestimmte Möbel, die immer wieder wie verabredet auf den Fotos auftauchten. Gerne auch Kinder, die der aufgeräumten neuen Umgebung ungeniert den Beweis wohnlich-legerer Familienfreundlichkeit geben sollten. In diesem Jahr hatten die Fotografen den Hund entdeckt. Als dankbares Requisit durfte er immer wieder auf Terrassen liegen, Kaminplätze okkupieren oder als pelziger Gefährte in der geradlinigen Räson der Architektur kuscheln. Dies nur als beiläufige Beobachtung.