Welche Entscheidungen würdet ihr, abseits davon, jetzt im Nachhinein noch für besonders wichtig für das heutige Erscheinungsbild des Gemeindezentrums erachten?
PB: Also da muss man ganz an den Anfang zurück. Wir wurden vom Bürgermeister von Großweikersdorf angerufen und gefragt, ob wir an einem Architekturwettbewerb um das Gemeindezentrum teilnehmen möchten. Das haben wir lange intern diskutiert, sind aber zu dem Entschluss gekommen, dass es uns nicht interessiert, am Rand des Dorfes ein Projekt zu errichten. Wir wollten weder weitere Fläche versiegeln noch die Frequenz aus dem Dorfzentrum herausziehen. Wir sind der Meinung, dass ein Rathaus für alle zugänglich sein muss. Auch die Möglichkeit eines Treffpunktes für alle wäre damit zunichte. Also haben wir angerufen, um diesen Wettbewerb abzusagen. Da wurde uns mitgeteilt, dass sich der Bürgermeister und der Gemeinderat dazu entschlossen haben, ein Grundstück im Ortskern von Großweikersdorf zu erwerben. Es handelte sich um eine alte Fleischerei am Hauptplatz, die schon fast zehn Jahre leer steht. Da waren wir sofort dabei.
CK: Man kann also sagen, eine der absolut wichtigsten Entscheidungen für dieses Projekt haben nicht wir, die Architekten, getroffen. Vielmehr war es der Gemeinderat und damit indirekt jeder Bürger und jede Bürgerin der Gemeinde selbst. Nun trägt das Gebäude durch seine Funktionen Rathaus, Arztpraxis und Vereinshaus zur Frequenz im Dorfkern bei und ist wirklich für alle zugänglich.