09.03.2015

Öffentlich

Rotterdams Koloss

MVRDV haben die erste Markthalle der Niederlande gebaut und sie mit einem großen Bogen und 228 Wohnungen überspannt. Das Projekt ist Teil der Erneuerung des Laurens-Quartiers im Zentrum des alten Rotterdam – bleibt aber in seiner Umgebung isoliert. Das Projekt spaltet – man liebt es oder man hasst es.

Das Gebäude lässt keinen kalt. Selbst Jacob van Rijs, einer der Partner im Büro MVRDV, sagt darüber, dass man es entweder liebt oder hasst. Viele Architekten sehen sich die Fotos an und sind entsetzt: was für eine unklare Bauform – weder Hufeisen, noch Tunnelbogen, was für eine eigenartige, mit rahmenlosen, quadratischen Fenstern gestanzte, tarngraue Fassade, was für ein schreiend kitschiger Himmel über den Marktständen im Inneren. Aber: Die Besucher, Nachbarn, Touristen und Kunden lieben es. Die erste und einzige Markthalle der Niederlande passt genau in unseren derzeitigen Gesundheits- und Genuss-Trend: frischer einkaufen, selber kochen, bewusster essen. Kitsch hin oder her – die Stände sind gut besucht, die Wohnungen alle vermietet oder verkauft. Beim Besuch vor Ort fallen außerdem andere Kriterien weit schwerer ins Gewicht als nur ästhetische.

Mehr dazu im Baumeister 3/2015

Fotos: Ossip van Duivenbode

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