15.11.2016

Event

Francis Kéré. Radically Simple

„Lycée Schorge“ in Koudougou

Der in Burkina Faso geborene und seit 2005 in Berlin ansässige Francis Kéré gehört zu den wichtigsten internationalen Vertretern einer sozial engagierten Architektur. 2004 gewann er mit seinem ersten Werk, der Grundschule in Gando, Burkina Faso, den renommierten „Aga Khan Award for Architecture“. Ausgezeichnet wurde Kéré für die beispielhafte Verbindung von gesellschaftlichen und ökologischen Ansätzen in seiner Gestaltung. Viele weitere nationale sowie internationale Preise folgten. Aufgrund seiner innovativen und herausragenden Entwürfe, genießt er heute weltweit große Bekanntheit. Speziell auf dem afrikanischen Kontinent ist er wegen seiner konsequenten Verknüpfung von ethischen und ästhetischen Prinzipien ein wichtiges Vorbild für die kommende Generation. In Deutschland erreichte er ab 2009 besondere Aufmerksamkeit mit dem Projekt »Operndorf Afrika« für Christoph Schlingensief.

„Lycée Schorge“ in Koudougou, Foto: Daniel Schwartz/Gran Horizonte Media
Erweiterungsbau der Schule in Gando, Foto: Daniel Schwartz/Gran Horizonte Media
Erweiterungsbau der Schule in Gando, Foto: Daniel Schwartz/Gran Horizonte Media
Luftaufnahme des Operndorfes, Laongo, Foto: Daniel Schwartz/Gran Horizonte Media
„Lycée Schorge“ in Koudougou, Foto: Daniel Schwartz/Gran Horizonte Media
„Lycée Schorge“ in Koudougou, Foto: Daniel Schwartz/Gran Horizonte Media

Das Architekturmuseum der TU München präsentiert mit der Ausstellung „Francis Kéré. Radically Simple“ die bislang größte Ausstellung zu seinen ausgeführten Werken und laufenden Projekten. Neben den Bauten, die er in seinem Heimatdorf Gando geplant und realisiert hat, werden weitere Bauten in Afrika und China gezeigt. Aber auch Projekte und Entwürfe für Deutschland, wo er zwei städtebauliche Wettbewerbe gewonnen hat, werden dargestellt. Die Ausstellung ist ein Gang durch den einzigartigen Lebensweg des Architekten. Er gehört in der Architekturszene der Gegenwart zu den außergewöhnlichen Talenten, weil es ihm gelingt, die tiefen kulturellen Prägungen seines Heimatlandes mit den Erfahrungen, die er seit dem Studium an der TU Berlin in Deutschland gemacht hat, in einen neuen, dritten Weg zu übersetzen.

Die Werkschau widmet sich auch Kérés umfassender Ausstellungstätigkeit, die von Beiträgen in London, Humlebæk, Mailand, Bordeaux, Chicago und Weil am Rhein bis zu Philadelphia und Venedig reicht. Gerade durch seine sinnlich inspirierten Installationen ist es Francis Kéré gelungen, die grundlegenden Prinzipien seiner Arbeit auch in den Museumskontext zu übertragen. Es ist die Einbindung lokaler Ressourcen und der Respekt vor kulturellen Dimensionen, die seine Entwürfe und ausgeführten Projekte relevant und überzeugend machen. Die Ausstellungsarchitektur für die Ausstellung in München wurde von ihm speziell für die Pinakothek der Moderne als besondere Erfahrung für die Besucher entwickelt.

Für die Ausstellung wurden durch den Fotografen und Videokünstler Daniel Schwartz viele neue Aufnahmen und Videos zu den bislang unpublizierten Werken erstellt, die eine eindrucksvolle Begegnung der Ausstellungsbesucher mit den meist weit entfernt liegenden Werken von Francis Kéré ermöglichen. Kuratorin der Ausstellung ist Ayça Beygo, die das Konzept der Ausstellung in der engen Zusammenarbeit mit dem Büro Francis Kéré Architekten ausgearbeitet hat.

Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne
Eröffnung: 16.11.2016, 19.00
Ausstellungsdauer: 17.11.2016 – 26.02.2017
Weitere Informationen unter www.architekturmuseum.de

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